So nahe an der perfekten Woche:

Fehler verhindern den Triumph gegen Ambri

Schade! Nach den ebenso tollen wie überraschenden Erfolgen gegen Gottéron und Biel erwies sich die Hürde Ambri einmal mehr als zu hoch. Trotzdem ist für die SCL Tigers noch alles möglich.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Nach dem 3:2 - Sieg im Emmental liegt der HC Ambri-Piotta nun bei gleich vielen Spielen zwei Punkte vor den SCL Tigers. Von seinen bisher erspielten 54 Punkten stammen gleich deren 11 (von 12 möglichen) gegen die Langnauer. In den Spielen gegen die übrigen Ligakonkurrenten sind demnach die Tiger klar stärker als die Leventiner. 

Auch gegen das nachwievor auf dem 13. Rang liegende Lausanne liessen die Emmentaler 8 von 12 Punkten beim Gegner. Gegen die Waadtländer resultierte zwar zunächst ein lupenreiner 3:1 - Erfolg. Danach folgten jedoch drei Pleiten in Serie.

Und auch gegen den HC Ajoie ist die Bilanz von Thierry Paterlinis Jungs negativ. Zwar gewannen sie die Partie in Pruntrut, verloren jedoch beide Heimspiele. Eine weitere Begegnung in der Ajoie steht noch aus.

Vor allen die negativen Bilanzen gegen Ambri und Ajoie geben vielen zu denken. Was wäre wenn, fragen sich viele und denken sich: Gegen diese Gegner muss du doch einfach gewinnen.

Das ist leichter gesagt als getan. Zumal mit der DNA, welche den SCL Tigers zu eigen ist. Der HC Ambri-Piotta und der HC Ajoie sind nicht zu Unrecht tief im Keller der Tabelle. Ihr spielerisches Potential ist ähnlich bescheiden wie dasjenige der Langnauer. Aber die Spielweise von Ambri - wir bekamen es gestern eindrücklich bewiesen - geht unter die Haut. Damit können die Tiger nicht umgehen. Sie bringen es nicht fertig, eigene Spielzüge zu kreieren, sind in der eigenen Zone ständig im Stress und begehen Fehler. Alle drei Ambri-Tore fielen nach schweren Fehlern der Langnauer.

Aus eigener Kreation erspielten sich die Leventiner gestern keine Torchancen. Aber eben: Sie gingen ihrem Gegner derart unter die Haut, dass es irgendwann Fehler geben musste. Das erste Ambri-Tor war der Shorthander zum Ausgleich. Die Treffer zum 1:2 und zum 1:3 verschuldeten mit Cody Eakin und Marc Michaelis zwei Ausländer. Dass sogar das ausländische Personal der Tiger für einmal total blass blieb, ist ebenfalls ein Verdienst der aufsässig agierenden Leventiner. 

Die SCL Tigers haben nicht die spielerischen Möglichkeiten, einer auf Zerstören des gegnerischen Spiels ausgerichteten Taktik mit spielerischen Mitteln zu begegnen. Dafür sind sie ungleich erfolgreicher gegen spielerisch gute Mannschaften. In dieser Beziehung sind sie sogar klar besser als Ambri und Ajoie. Weitere Erfolge gegen klar besser positionierte Mannschaften dürften folgen.

Das stimmt uns zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Saison. Gegen Ambri müssen die Tiger nicht mehr ran. Gegen Lausanne auch nicht. Lediglich im Jura müssen die Emmentaler noch einmal antreten. Vor eigenem Publikum werden jedoch die Elsgauer etwas mehr kreieren wollen als auswärts. Dort liegt die Chance der Langnauer. Unter anderen deshalb haben sie ja ihre Auswärtpartie in Pruntrut gewonnen.

Der HC Lausanne gehört trotz seiner schlechten Klassierung nicht in die Kategorie von Ambri und Ajoie. Die Waadtländer stellen eine Mannschaft, die ihre Aufgaben mit spielerischen Mitteln lösen will und eigentlich auch dazu im Stande sein müsste. Sie werden wohl jetzt einen Endspurt hinlegen wollen. Nach ihren zwei Siegen gegen die Tiger liessen sie auch auswärts in Zürich einen Erfolg folgen. Zu einer Begegnung mit den Langnauern wird es jedoch nicht mehr kommen.

Noch ist für die SCL Tigers vieles möglich.