Potential aufs Eis bringen:

Im Playout-Final geht es um Charakter und Nervenstärke

Keinen einzigen Punkt konnten sich die SCL Tigers aus ihren letzten fünf Quali-Spielen ergattern. So wurde aus einem Pre-Playoff-Kandidaten ein Playout-Teilnehmer. Nun sind gegen den HC Ajoie Charakter und Nervenstärke gefragt.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Zehn Tage hatten die SCL Tigers nun Zeit, sich von der wenig erfreulichen Phase zum Schluss der Qualifikation zu erholen. Zugegeben, nachdem die Playout-Teilnahme "sichergestellt" war, schonten die Emmentaler einige angeschlagene Titulare, um ihren Einsatz in der wichtigsten Phase der Saison nicht zu gefährden. Trotzdem war die Leistung gegen den SC Bern im vorletzten Spiel zumindest einigermassen akzeptabel. Die Berner musste lange um den Sieg und ihre weitere Teilnahme an der Meisterschaft zittern. Trotzdem wurde es auch in dieser Partie eine Niederlage ohne Punktgewinn für die Mannschaft von Thierry Paterlini. In ihrem letzten Spiel gingen die Tiger in Fribourg mit 0:6 regelrecht unter. Dies spielte allerdings keine Rolle mehr. Ein Sieg hätte jedoch dem Selbstvertrauen gut getan. Nun muss Langnau "den Hebel umstellen".

Etwas anders sieht es beim HC Ajoie aus. Auch die Jurassier verloren ihre letzten beiden Partien. Die Vorletzte war ebenfalls gegen Gottéron (ein Heimspiel) und auch sie erzielten dabei kein Tor (0:4). Betrachten wir aber die letzten fünf Spiele, so resultieren daraus doch sechs Punkte. Auch weil man dabei gegen die SCL Tigers mit 1:0 gewinnen konnte. Die Ajoulots sicherten sich somit gegen die Langauer den dritten Sieg in vier Spielen. Sie werden sich deshalb Hoffnungen auf den Sieg in dieser wichtigen Serie machen.

Doch nun können wir alles, was zuvor während der Qualifikation war, vergessen. Nun beginnt alles neu. Mannschaft gegen Mannschaft. Maximal sieben Spiele. Die Ajoulots, deren Teilnahme am Playout-Final bereits länger feststeht, und die deshalb zuletzt ohne Resultatdruck auftreten konnten, stehen nun ebenfalls unter Druck. Für beide Mannschaften entscheiden nun Charakter und Nervenstärke. Beides hat auch mit Selbstvertrauen zu tun. Auch Ajoie hat einen Hebel umzustellen.

Die Langnauer müssen ihre letzten fünf Partien vergessen. Sie müssen sich daran erinnern, dass sie zuvor eine äusserst respektable Saison hingelegt haben. Sie waren fünf Runden vor Schluss der Qualifikation noch ein ernsthafter Pre-Playoff-Kandidat, und wer weiss, was passiert wäre, hätte man sich dafür qualifiziert. Dass es am Schluss nicht gereicht hat, ist auch den Verletzungen geschuldet. Aber eben nicht nur. Da war auch Versagen dabei. Damit muss die Mannschaft jetzt klar kommen, ihr Potential ausschöpfen und die Arbeit erledigen.

Denn betrachten wir rein das Potential, so sind die SCL Tigers in dieser Serie der klare Favorit. Die SCL Tigers sind besser als Ajoie. Aber sie müssen es aufs Eis bringen.