Nach durchzogenem Jahresanfang:

Knapp an der Krise vorbei

Der 5:0 - Erfolg der SCL Tigers über den HC Fribourg-Gottéron könnte die Rettung gewesen sein. Denn die Mannschaft drohte zur Unzeit in die Krise zu rutschen. Diese ist nun zumindest vorerst abgewendet. Auf zu neuen Taten, heisst deshalb jetzt die Devise.

Blog • • von Bruno Wüthrich

Es schleckt keine Geiss weg: Die SCL Tigers sind in der Saison 2022/23 deutlich besser unterwegs, als dies die Experten und auch die meisten "Gewöhnlichen" (wie ich) dies uns gedacht hätten. Nach 39 (z.B. bei den SCL Tigers) oder 40 (bei sechs anderen) von 52 Runden liegen die Pre-Playoffs für die Langnauer immer noch in gut erreichbarer Nähe. Der 10 Rang, der derzeit vom HC Lugano belegt wird, liegt lediglich drei Punkte entfernt. Dazwischen liegt der HC Ambri-Piotta mit zwei Punkten, aber auch einem Spiel mehr. Also ist alles noch möglich. Alles noch erreichbar. Dieser Umstand zu diesem Zeitpunkt ist mehr, als man erwartet hatte. Ja, es ist mehr, als man erwarten durfte.

Umso erstaunlicher deshalb, dass diese Erreichbarkeit trotz durchzogenem Jahresbeginn immer noch vorhanden ist. Dabei sind die Tiger meiner Einschätzung nach knapp an einer gröberen Krise vorbeigeschrammt. Dem Sieg gegen Lugano (dem zuvor einzigen in diesem Jahr) standen zwei deftige Niederlagen (0:9 in Rapperswil und 0:5 in Lausanne), sowie weitere schmerzliche Pleiten gegen direkte Konkurrenten um die Pre-Playoffs und gegen den Abstieg gegenüber. Unter anderem die beiden Niederlagen gegen das direkt hinter den Langnauern liegende Lausanne taten weh. Umso gelegener kam der Gala-Auftritt (zumindest im ersten Drittel) gegen Gottéron. Gerade, wenn es gegen das Ende einer Meisterschaft zugeht, macht es einen wesentlichen Unterschied in der Wahrnehmung, ob man in sieben Spielen (seit Jahresbeginn) lediglich sechs oder aber neun Punkte erspielt hat und ob in diesen sieben Partien nur ein oder immerhin zwei Siege dabei waren. Zumal der zweite Sieg ja im letzten dieser sieben Spiele zustande kam und deshalb noch am besten in Erinnerung bleibt.

Dieser Sieg gibt Energie. Das brauchen die Tiger, um in ihren letzten 13 Spielen den Playouts zu entgehen oder sogar noch in die Pre-Playoffs zu rutschen. Dabei brauchen die Emmentaler weder von Lausanne noch Lugano noch Ambri Angst zu haben. Wichtig ist aber, dass sie defensiv wieder stabiler werden. Die zuvor 32 Gegentore in sechs Spielen sind einfach viel zuviel. Das macht einen Gegentorschnitt von 5,33. Das geht gar nicht. Dass in diesen sechs Partien trotzdem sechs Punkte erspielt wurden, grenzt an ein Wunder. 

Auch der Gegentorschnitt über die ganze Saison gerechnet (3,23) liegt zu hoch. Dieser wurde durch die Partien zu Jahresbeginn aber deutlich in die Höhe gedrückt. Sich daran zu erinnern, wie man es besser gemacht hat und diese Disziplin wieder hinzubekommen, muss deshalb die Devise sein. Gelingt dies, muss man sich keine Sorgen machen.

Sollten trotz guter Performance die Playouts gespielt werden müssen, liegt sehr viel am Gefühl, mit dem man in diese steigen kann. Der Gegner würde Ajoie heissen. So viel ist klar. Die Elsgauer sind zwar abgeschlagen Letzter, aber sie haben sich zuletzt ein besseres Gefühl erarbeitet. Unter anderem auch dadurch, dass sie auch ihre zweite Partie in Langnau gewonnen haben. Wichtig also, dass auch die Tiger weiterhin regelmässig Siege einfahren.

Mein Tipp: Es kommt gut. Begründung: Der Sieg gegen Gottéron hilft der Mannschaft auf die Spur, und zwar unbesehen davon, wie die Partie heute Abend gegen Biel ausgeht.