Fans gefordert - SCL Tigers vor wichtigen Aufgaben
Und schon wird es heikel
Vor einem Jahr gewannen die SCL Tigers ihr Auftaktspiel gegen die ZSC Lions mit 2:1. Mit dem genau gleichen Resultat bodigten sie heuer den Meister aus Genf. Nun müssen die Langnauer aufpassen, dass es in dieser Saison nicht so weiter geht wie vor Jahresfrist.
Seien wir ehrlich: in Lausanne hatten die Tiger nicht viel zu bestellen. Die Waadtländer, gestartet mit zwei Niederlagen mit bloss einem Punkt, benötigten dringend ein positives Resultat. Denn andernfalls hätte dort der Baum bereits früh zu brennen begonnen. Eine weitere desolate Saison wie die Letzte (11.) liegt bei Lausanne schlicht und ergreifend nicht drin. Mal wurden die Tiger ausgespielt, mal machten sie einen katastrophalen Fehler. Insgesamt kassierten sie sieben Gegentore. Ein Lichtblick waren die zwei Tore von Harry Pesonen und die drei Skorerpunkte (1 Tor, 2 Assists) von Anthony Louis. Auch Vili Saarijärvi steuerte zwei Assists bei. Aber insgesamt war es kein guter Auftritt der Emmentaler. Nach dem etwas überraschenden, aber tollen Erfolg gegen den Meister aus Genf wurden sie in Lausanne schnell wieder auf den Boden zurückgeholt.
Bis Ende September warten in dieser Reihenfolge: Davos (heim), Bern (auswärts), Ambri (heim), Rapperswil (auswärts), Biel (auswärts) und Gottéron (heim). Heikel ist nun, dass auch der HC Davos mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet ist. Vor allem die Pleite im Jura beim HC Ajoie schmerzt. Die Bündner werden also geladen ins Emmental fahren. Eine weitere Pleite liegt schlicht und ergreifend nicht drin.
Natürlich sind die Langnauer alles andere als chancenlos. Nicht jede Mannschaft geht zu jedem Zeitpunkt gleich mit Druck um. Ausserdem haben die Tiger in ihrem letzten Testspiel gegen eben diesen Gegner gezeigt, dass sie diesen schlagen können. Nur sind eben Testspiele etwas ganz anderes als Partien der Meisterschaft. Davos wird anders auftreten als vor zwei Wochen.
Vor Jahresfrist verloren die SCL Tigers nach ihrem tollen Auftakterfolg die Spiele zwei bis sieben ohne einen einzigen Punkt zu gewinnen. Dieses Szenario sollte sich nicht wiederholen. Doch bei einer Niederlage gegen den HC Davos könnte der Weg hin zu einem ähnlichen Debakel nicht mehr weit sein.
Allerdings sind in Langnau die Fans aufgewacht. Sie haben sich in der Kurve nach oben verschoben und sind nun viel besser zu hören. Weil zudem gegen den HC Genf-Servette viel mehr Fans Stimmung gemacht haben, bestritten die SCL Tigers erstmals seit vielen Jahren ein echtes Heimspiel. Weitere könnten folgen. Ein Auftritt in Langnau könnte also für jeden Gegner um einiges unangenehmer werden als bisher.