Gut getippt:

Wenn die Prognosen eben doch stimmen...

FANTIGER hat vor der Saison folgende Prognose abgegeben: 11. SC Bern, 12. SCL Tigers, 13. HC Ajoie. Exakt so ist es herausgekommen. Hier wird erklärt, wie gerechnet wurde (und wie in Zukunft gerechnet wird).

Blog • • von Bruno Wüthrich

Es ist immer wieder interessant, nach einer Qualifikation die Schlusstabelle mit den Voraussagen zu vergleichen. Vor allem auch mit den eigenen. Sich darüber zu freuen, wenn sie gestimmt haben oder der Realität zumindest nahekamen, oder sich zu fragen, wie man sich denn derart irren konnte. Ich mache dies jeweils nach einem ganz einfachen Prinzip. Das muss ich deshalb, weil ich ja kein Experte bin. Ich hatte nie einen Job im Eishockey, habe auch selbst nie gespielt. Also fehlen mir gewisse Kenntnisse, eigentlich recht viele, die nötig wären, um als Experte zu gelten. Mein System vereinfacht erklärt: Ich rechne die Spieler die kommen, auf gegen diejenigen die gehen. Dabei beziehe ich die Skorerpunkte, wenn vorhanden Scouting-Report und Entwicklungsstufe mit ein. Dann schaue ich auf die Tabelle und die erspielten Punkte und die sich daraus ergebenden Abstände. Darauf baue ich dann die Prognose für die nächste Saison auf.

Diese stimmt natürlich nicht immer. Zum Beispiel habe ich die Rapperswil-Jona Lakers auf in meinen Prognosen auf Rang 10 gesetzt. Also auf den letzten, gerade noch für die Pre Playoffs berechtigten Rang. Tatsächlich haben sich die Lakers souverän direkt für die Playoffs qualifiziert. Ambri hatte ich die sichere Pre Playoff – Qualifikation zugetraut. Allein schon wegen der Euphorie, die dank des Einzugs in das neue Stadion entstehen würde. Die Euphorie war tatsächlich da, aber sie reichte eben "nur" für eine äusserst knappe Qualifikation. Trotzdem: Ambri hat es geschafft. Im Schlussspurt, auf dem letzten Zacken, überholten sie noch den SC Bern. Herzliche Gratulation an dieser Stelle für den grandiosen HC Ambri-Piotta.

Aus der Sicht der SCL Tigers interessieren natürlich die hintersten Plätze. Denn dass das nichts werden kann mit den Pre Playoffs, und schon gar nicht mit Playoffs, war bereits nach Abschluss der Transfer-Aktivitäten sonnenklar. Zumindest mir als Laien. Wobei ich mir sowohl einiges an Kopfschüttlern wie auch an Lachern einheimste, als ich meine Prognose abgab:

 

11. SC Bern

12. SCL Tigers

13. HC Ajoie

 

Nicht gerade beliebt gemacht habe ich mich damit, dass ich der eigenen Mannschaft, den SCL Tigers, keine besseren Chancen eingeräumt habe. Doch von dieser Prognose war ich - man verzeihe mir dies als Fan - restlos überzeugt. Zwar hätte ich etwas mehr Punkte erwartet. Diesen riesigen Rückstand auf Rang 11 hatte auch ich nicht gesehen. Aber mehr als der 12. Rang lag schlicht und ergreifend nicht drin.

Der scheinbaren Lächerlichkeit habe ich mich aber mit dem prognostizierten 11. Rang für den SC Bern gemacht. Da schien einer nicht recht bei Trost gewesen zu sein. Doch eben: Der SC Bern hatte in der abgebrochenen Saison 2019/20 die Playoffs verpasst und sie in der Saison 2020/21 lediglich über die Pre-Playoffs (10 Rang in der Quali) noch erreicht. Und wie ich rechne, habe ich weiter oben erklärt. Die Summe der Transfers deutete auf ein Fallen hin. Wer vom 10. Rang noch einen fällt, erreicht die Pre Playoffs nicht mehr. Wie es herausgekommen ist, wissen wir jetzt.

Wir werden, sobald sämtliche Transfers in der Liga bekannt sind, nach dem genau gleichen System wieder eine Prognose erstellen. Tigers-Sportchef Marc Eichmann hat extrem viel Arbeit vor sich, wenn er erreichen will, dass die Langnauer in der Tabelle wieder nach oben klettern. Allein um auf Rang 11 zu kommen (was heisst, einen Rang nach oben klettern), muss er gegen 30 Punkte gutmachen. Eine Weltreise !!!