Wer wird Ruedi Zesigers Nachfolger?

Wolfgang Schickli oder einer, der es schon mal gemacht hat? Der Nachfolger von Ruedi Zesiger soll ein Betriebswirtschafter mit hoher Marketing- und Sozialkompetenz sein.

Blog • • von Bruno Wüthrich

 

Wolfgang Schickli hat bei den Kloten Flyers auf den 31. Mai 2013 gekündigt. Er würde also genau zu dem Zeitpunkt frei, an welchem auch der scheidende SCL Tigers – Geschäftsführer Ruedi Zesiger seinen letzten Arbeitstag hat. Und Schickli wäre an einem Engagement beim Traditionsverein aus dem Emmental durchaus interessiert. Seine Freundin wohnt in Bern. Schickli wird aber auch mit YB in Verbindung gebracht.

 

Wolfgang Schicklis Vorstellungen drifteten im Laufe der Zeit mit denjenigen von Kloten Flyers – Besitzer Philippe Gaydoul immer mehr auseinander. Dass Schickli beim milliardenschweren Gaydoul trotzdem eine grosse Wertschätzung besitzt, beweist die Tatsache, dass der Geschäftsführer nach seiner Kündigung immer noch im Amt ist und sein Büro nicht räumen musste. Dies, obwohl bei Schickli, anders als bei Ruedi Zesiger, durchaus ein Job in ähnlicher Position bei der Konkurrenz im Rahmen des Möglichen liegt. Kommt Wolfgang Schickli nach Langnau, dürfte sich auch Köbi Kölliker freuen. Denn um zu sparen, kündigte Schickli das Engagement des Reinigungsunternehmens und erweiterte den Aufgabenkreis der Flyers-Bürolisten und -Funktionäre um die Komponente «Putzen». Dies soll jedoch bei Sportchef André Rötheli nicht wie gewünscht gut angekommen sein. Betrachten wir Schicklis Engagement in Kloten etwas abseits der spassigen Seite, so gilt festzuhalten, dass der Flyers-Manager den Worten Gaydouls bei dessen Machtübernahme nachgelebt hat. Von Demut, Bescheidenheit und Sparen war damals die Rede. Seine eigenen Worte hatte Gaydoul indes vergessen, noch bevor er diese fertig ausgesprochen hatte. Im Gegensatz zu seinem Manager. Dass die Vorstellung zwischen Eigentümer und Manager auseinander drifteten, dürfte demzufolge nicht am Manager gelegen haben.

 

Dieter Aeschimann kommt nicht

Gemäss SCL Tigers – VR-Präsident Peter Jakob suchen die SCL Tigers einen Betriebswirtschafter mit hoher Marketing- und Sozizalkompetenz. «Mit Wolfgang Schickli haben wir aber bisher nicht gesprochen. In unserem Fokus ist jemand, der diesen Job bereits einmal ausübte.» Nur, wer könnte dies sein? Eventuell Dieter Aeschimann? «Zum Beispiel», schloss Peter Jakob FANTIGERs Schuss ins Blaue nicht vollends aus. Aeschimann war von September 2002 bis Ende Juni 2003 während 10 Monaten Geschäftsführer der SCL Tigers und in dieser kurzen Zeit der Erste, der die 2-Millionen – Marke beim Sponsoring knackte. Die Nachfrage von FANTIGER bei Aeschimann ergab jedoch, dass dieser bei seinem jetzigen Arbeitgeber (UBS) glücklich ist, und deshalb eine Rückkehr zu den SCL Tigers ausschliesst. «Ich wechselte vor rund einem Jahr innerhalb der UBS vom Marketing ins operative Geschäft, führe ungefähr 100 Mitarbeiter, und habe mir hier etwas aufgebaut. Eine Rückkehr ins Sport-Business bietet mir keine sichere langfristige Perspektive und ist deshalb für mich ausgeschlossen. Ich werde sicher nicht Geschäftsführer der SCL Tigers», sagte Aeschimann gegenüber FANTIGER.

 

Wenn nicht Dieter Aeschimann, wer dann? Allzu viele in Frage kommende Ehemalige gibt es nicht. Gérard Scheidegger tummelt sich immer noch gelegentlich in Sport-Organisationen herum. Zuletzt war er für einige Wochen beim FC Biel tätig. Martin Bruderer brachte im Sport-Business nach seinem unfreiwilligen Abgang aus dem Ferienlager der SCL Tigers kein Bein mehr vors andere. Und zu Heinz Schlatter meinte Peter Jakob: «Kommen Sie mir nicht mehr mit Heinz Schlatter.» Keine Angst. Wir kommen nicht damit. Schlatter unterschrieb nach einer erfolgreichen Probephase für drei Jahre beim HC Lugano.

 

Gemäss Dieter Aeschimann dürfte es der Nachfolger von Ruedi Zesiger nicht einfach haben. «Nach der gelungenen Stadionsanierung ist rund um die SCL Tigers bereits wieder Ernüchterung eingekehrt. Die Euphorie ist verflogen. Leider gelang es nicht, die erstmalige Qualifikation für die Playoffs und den Hype um die Stadionsanierung für die Gewinnung von neuen Sponsoren zu nutzen. Der optimale Zeitpunkte ist bereits verpasst.»

 

Ist die Entlassung von Ruedi Zesiger zu spät erfolgt? Kein Schelm, wer Dieter Aeschimanns Worte in diese Richtung deutet.