Jetzt erst recht

Weshalb es sich lohnt, ein Saisonabi der SCL Tigers zu kaufen

Die Verantwortlichen der SCL Tigers stehen nach dem verpassten Aufstieg unter Kritik. Nach jeder Saison wird abgerechnet. Das ist normal. Doch die nächste Meisterschaft ist nicht weit. In diesen Tagen erhalten die bisherigen Saisonkarten-Inhaber die Rechnung für ihr neues Saisonabo. FANTIGER zeigt auf, weshalb Tigers-Abonnemente für die nächste Saison gut investiertes Geld sind.

Blog • • von Bruno Wüthrich

 

Fans an der Belle 1 

 

Nichts scheint ärgerlicher als Kritik aus der Ecke, aus der man es am wenigsten gebrauchen kann. Nämlich sozusagen aus den eigenen Reihen. Wenn dann noch Personen kritisiert werden, die den Status von «Heiligen» erlangt haben, vermischt sich der Ärger mit der Angst, die Kritisierten könnten ob der Kritik genug bekommen, ihr Helfersyndrom sich erschöpfen, und sie sich aus ihren Ämtern zurück ziehen und – konsequenterweise – ihren Geldhahn zudrehen. Doch aus so dünnem Holz ist die Mentalität der Tiger-Retter hoffentlich nicht geschnitzt. Zudem nützt es nichts, dem Kaiser (oder den Heiligen) zu verschweigen, wenn sie keine (oder die falschen) Kleider tragen. Immerhin kommt ja die Kritik nicht nur von inkompetenter (Presse), sondern auch von kompetenter (Simon Schenk) Seite. Unmittelbar nach der Saison ist übrigens die beste Zeit für Kritik. Denn zu diesem Zeitpunkt macht man damit bestimmt nichts kaputt.

 

Fans gelten normalerweise als Manipuliermasse. Sie sind das zahlende Publikum, das – falls zahlreich vorhanden – auch mitverantwortlich ist für das Vorhandensein von potenten Sponsoren. Zumindest sofern die für die Generierung von Sponsorengeldern zuständigen Personen nicht versagen. Aber sonst ist die Meinung von Fans nicht sonderlich gefragt. Verantwortliche irgendwelcher Klubs, die etwas anderes behaupten, sind Heuchler. Sie tun nur so als ob. Allenfalls wird von bestimmten Kreisen gelegentlich versucht, die Fans für die Durchsetzung ihrer Meinung zu instrumentalisieren. So geschehen anno 2005, als Vertreter einer bekannten Organisation an die Verantwortlichen des «Fanclub SCL Tigers» heran traten mit der Bitte, doch anlässlich eines der nächsten Spiele ein Transparent auszurollen mit der ultimativen Forderung «Soltermann raus». Damit sollte der damalige VR-Präsident der SCL Tigers, Ruedi Soltermann, aus dem Amt geputscht werden. Doch die Verantwortlichen des «Fanclub SCL Tigers» liessen sich bereits damals nicht instrumentalisieren. Ein paar Monate später war dann Soltermann trotzdem weg und Hans Grunder der Alleinherrscher. Aber diese Geschichte wollen wir hier nicht noch einmal aufrollen.

 

«Wir denken selber», war schon damals eines der Mottos des grössten Fanclubs im Schweizerischen Eishockeys. Wir lassen uns weder für wüste und hinterhältige Tricks instrumentalisieren, noch durch schöne Worte betören, denen danach die versprochenen Taten nicht folgen. Der Fanclub SCL Tigers hat sich mit den FANTIGER-Medien zwei Instrumente geschaffen, mit welchen er sowohl unterstützen als auch kritisieren kann. Dabei sind wir uns der Tatsache bewusst, welcher sich auch die Verantwortlichen der SCL Tigers ständig ausgesetzt sehen: «Was auch immer man tut, man kann es nie allen recht machen.»

 

Doch trotz aller – wie wir finden – zurecht kritisierten Fehler: Die SCL Tigers haben für die kommende Saison 2014/15 sehr gute Aussichten. Vor allem dann, wenn sich die Fans nicht davon abhalten lassen, erneut zahlreich zu den Spielen in der Ilfishalle zu erscheinen. Am besten tun sie dies kund durch den Kauf von Saisonabonnementen. Und zwar je früher, desto besser.

 

Denn anders als in der letzten Saison dürfen wir davon ausgehen, dass es diesmal keine teure Trainer-Rochade geben wird, und dass die Ausländer nicht mangels Leistung, sondern allenfalls wegen Verletzungen ersetzt werden müssen. Das heisst: Die nicht vorhandene Kriegskasse wird in der nächsten Spielzeit nicht dadurch strapaziert, weil teure Fehler kompensiert werden müssen. Diesmal könnte tatsächlich während der laufenden Saison das Kader ergänzt und verstärkt werden. Und falls Präsident Peter Jakob die Lohnkosten innerhalb der 1. Mannschaft nicht einfach deshalb senken will, weil er die Erfolgsrechnung verbessern will, sondern deshalb, um die gesparten Mittel in eben diese 1. Mannschaft zu reinvestieren, so wären dies sogar richtig gute Aussichten. Die SCL Tigers haben ja seit kurzem wieder einen Sportchef. Diesmal sogar einen, der unzweifelhaft etwas vom Eishockey versteht. Zwar muss sich Jörg Reber erst noch beweisen, was nicht ganz einfach sein wird. Reber ist ja erst seit einem Jahr von der Mannschaft weg. Viele Spieler der aktuellen Mannschaft waren noch seine Teamkollegen. Doch von seinen Wesenszügen her scheint Reber einer zu sein, der diesen Umstand handeln kann.

 

Zuversicht ist also berechtigt. Auch deshalb, weil die Situation im Kader bereits jetzt vielversprechend aussieht. Die Abgänge von Philipp Rytz, Raphael Kuonen und wohl auch Nicholas Steiner (wurde noch nirgends als Zuzug vermeldet) tun zwar weh, doch auch die Zuzüge sind nicht ohne. Der wichtigste Neuzugang ist derjenige von Torhüter Damiano Ciaccio. Denn die Torhüter waren sowohl in der Saison 2012/13 wie auch in der gerade abgelaufenen Spielzeit ein Faktor, weshalb es nicht ganz gereicht hat, die gesteckten Ziele zu erreichen. Das Nachrüsten gerade auf dieser Position hat deshalb eine enorme Bedeutung. Zudem wird Stürmer und Skorer Thomas Nüssli die Offensive der Tiger befeuern. Bleibt er einigermassen verletzungsfrei, ist Nüssli im gelbroten Dress für 50 Skorerpunkte gut. Zudem ist davon auszugehen, dass Spieler wie Alban Rexha, Silvan Wyss, Remo Schlapbach, Tom Gerber etc. weitere Schritte vorwärts machen und noch stärker werden. Coach Bengt-Ake Gustafsson und Assistent Peter Andersson bewiesen ja letzte Saison, dass sie trotz der hohen Ziele auf den Nachwuchs setzen. Deshalb ist davon auszugehen, dass das Team Ausgabe 2014/15 zumindest nicht schlechter sein wird als die Ausgabe 2013/14. Und dies bei einer unbelasteten, wenn auch nicht vorhandenen Kriegskasse. Wenn das keine guten Aussichten sind.