Sieg auch in Lausanne:
Tiger erstmals mit zwei Erfolgen in Folge
Die SCL Tigers bezwingen nach dem HC Ajoie auch den HC Lausanne. Der Erfolg im Waadtland ist absolut verdient. Tigers-Coach Jason O'Leary konnte offensichtlich die nötigen Justierungen bei seiner Mannschaft anbringen. Die jüngsten Erfolge kommen deshalb nicht von ungefähr.
Als Jesper Olofsson in der 58. Minute seinen Vorstoss mit einem seiner gefürchteten Handgelenkschüssen abschloss, war der Mist in Lausanne definitiv geführt. Zuvor hatten bereits Alexandre Grenier (23., zum 1:0) und Kay Schwery (46., mit tänzerischer Leichtigkeit zum 2:1) die Emmentaler zwei Mal in Führung geschosssen. Der Treffer zum 3:1 durch den Langnauer Topscorer war die Sicherung des verdienten Auswärtserfolges der Langnauer im Waadtland. Nun haben die Tiger alle Voraussetzungen, um zum dritten Mal in ihrer Geschichte die Playoffs zu erreichen.
Dabei haben wir doch noch vor ein paar wenigen Spieltagen an dieser Stelle die Frage gestellt, ob denn alle Tiger die Anforderungen, welche die National League stellt, erfüllen können. Zu viele Fehler wurden begangen. Oft war man gedanklich nicht auf der Höhe, hechelte den Gegnern nur hinterher. Erfolge schienen so schier unmöglich. Allenfalls, wenn wie im Auswärtsspiel in Biel der Torhüter, - in diesem Fall Robert Mayer - mit einer überragenden Leistung den Sieg stielt. Aber sonst?
Seither hat sich vieles geändert bei den SCL Tigers. Es brauchte zwar etwas Zeit. Aber Jason O'Leary scheint es inzwischen gelungen zu sein, die nötigen Korrekturen bei seiner Mannschaft anzubringen. Und ganz offensichtlich hat die Mentalität des Teams unter den teilweise ungenügenden Leistungen nicht gelitten. Denn nun sind die Langnauer definitiv in der Meisterschaft angekommen. Sogar der erste Heimsieg konnte nach zuvor acht Heimpleiten in Serie endlich realisiert werden. Ergo ist auch dieser "Bann" gebrochen. Es kann vorwärts gehen.
Der Erfolg in Lausanne war absolut verdient. Kay schweri hatte bereits im Startdrittel zwei gute Möglichkeiten. Die besten Torchancen erspielte sich Lausanne ausgerechnet dann, wenn die Langnauer in Überzahl agieren konnten. Aber sonst? Es ist nicht an der Auswärtsmannschaft, das Spiel zu machen. Dass Lausanne optisch etwas Übergewicht hatte, ist so gesehen normal. Aber von einer Dominanz kann nicht gesprochen werden. Schon gar nicht von einer erdrückenden. Robert Mayer, der auch heute wieder den Kasten der Tiger hütete, war zwar jederzeit ein sicherer Rückhalt, und er zeigte die eine oder andere sehenswerte Parade. Er spielt ja auch ein wenig fürs Auge des Betrachters. Aber anders als in der bereits angesprochenen Partie in Biel brauchte es in Lausanne keine überragende Leistung. Der Sieg war eben nicht gestolen.
Neben dem Torhüter war erneut auf die Ausländer Verlass. Sie erzielten drei der vier Treffer. Denn das Tor zum 4:1 in der 60. Minute in den verlassenen Lausanner Kasten erzielte mit Harri Pesonen ebenfalls ein Ausländer. Lediglich beim 2:1 traf mit Kay Schweri ein Schweizer. Für Schweri war es nach zwei Treffern vom Tag zuvor gegen Ajoie das dritte Tor und der vierte Punkt innerhalb von zwei Tagen. Er steht damit sinnbildlich für die Fortschritte der ganzen Mannschaft im spielerischen und taktischen Bereich. In Lausanne war die Fehlerquote minimal, und so kamen die Einheimischen nur zu wenigen guten Chancen. Die SCL Tigers sind auf einem guten Weg.
Die Entwicklung der Mannschaft in den letzten Partien sowie die durch das Sechs-Punkte - Wochenende gewonnene Energie und Zuversicht könnte dazu führen, dass die SCL Tigers nun zu einem weiteren Steigerungslauf ansetzen. Nicht selten sind es solche Momente, die dazu führen, dass die fehlenden Mosaiksteinchen zum Erfolg noch gelegt werden können. Ab sofort darf man im Emmental zumindest von den Pre-Playoffs träumen.
HC Lausanne - SCL Tigers 1:4 (0:0, 1:1, 0:3)
Vaudoise Arena Lausanne, 5'222 Zuschauer. SR: Wiegand/Hungerbühler, Steenstra/Altmann. Tore: 23. Grenier (Huguenin) 0:1. 26. Glauser (Genazzi, Ausschluss Dukurs) 1:1. 46. Schweri (Weibel, Pesonen) 1:2. 58. Olofsson 1:3. 60.(59.16) Pesonen (Berger, Grossniklaus, ins leere Tor) 1:4. Strafen: je 2-mal zwei Minuten.
HC Lausanne: Stephan; Frick, Heldner; Glauser, Gernat; Marti Genazzi; Krueger; Kenins, Emmerton, Bozon; Sekac, Varone, Bertschy; Douay, Jäger, Maillard; Arnold, Baumgartner Krakauskas.
SCL Tigers: Mayer; Erni, Blaser; Schilt, Huguenin; Grossniklaus, Elsener; Zryd; Olofsson, Schmutz, Grenier; Pesonen, Weibel, Schweri; Dukurs, Salzgeber, Berger; Sturny, Diem, Petrini; Lapinskis.
Bemerkungen: Lausanne ohne Riat, Fuchs, Almond (alle verletzt), Barberio (überzählig), Fritsche (abwesend). SCL Tigers ohne Leeger, Loosli (beide verletzt), Saarela, Guggenheim (beide krank), Melnalksnis (Parnerteam). 57.42: Timeout Lausanne. Lausanne von 57.41 bis 59.16 ohne Torhüter.