Leventiner mit mehr Energie:

SCL Tigers unterliegen Ambri erneut

Die SCL Tigers beziehen in der Leventina ihre 12. Niederlage im 19. Spiel. Sie scheitern damit an einem Gegner, der ab dem zweiten Drittel klar besser war. Der Treffer zum Ausgleich zu Beginn des Mitteldrittels verlieh Ambri die Energie für ihren verdienten Erfolg.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Nur gerade der HC Fribourg-Gottéron hat in dieser Saison ebensoviele Tore erzielt wie die SCL Tigers. Bereits 59 mal haben Olofsson, Grenier, Pesonen & Co. bisher getroffen. Von der Effizienz her betrachtet sind nur gerade der HC Davos, der EV Zug und die ZSC Lions noch besser als die Langnauer. Sie haben zwar alle weniger Tor erzielt als die Emmentaler, haben aber auch weniger Spiele bestritten. Bei weitem nicht auf diese Werte kommt der HC Ambri-Piotta. Muss er auch nicht. Denn die Leventiner haben andere Qualitäten.

Nachwievor führen Jesper Olofsson, Harri Pesonen und Alexandre Grenier die nationale Skorerliste an (neu in dieser Reihenfolge). Ambris Bester in dieser Beziehung ist Inti Pestoni mit 17 Punkten (9 Tore, Assists). Ebenfalls auf 17 Punkte kommt mit Anthoni Huguenin Langnaus Nummer vier bezüglich Skorerpunkte (4 Tore, 13 Assists). Huguenin fehlte den Tigern heute krankheitshalber. Er konnte ja bereits die Partie in Genf nicht zu Ende spielen.

Eigentlich müssten also die SCL Tigers dem HC Ambri-Piotta sowohl in der Tabelle wie auch in der Tabelle davonfliegen. Doch beides ist nicht der Fall, und dies hat nichts damit zu tun, dass Ambri über einen Flugplatz verfügt und Langnau nicht. Es hat vor allem damit zu tun, dass Ambri ausgeglichener besetzt ist, und deutlich weniger gegnerische Tore zulässt als die Tiger. Denn trotz drittschlechtester Torproduktion der Liga erfreuen sich die Nordtessiner über ein positives Torverhältnis. Die 45 Gegentreffer aus 18 Partien entsprechen einem Schnitt von genau 2,5. Die Langnauer kassieren mit 3,47 Gegetreffern pro Partie fast ein Tor mehr.

In den beiden Direktbegegnungen war der HC Ambri-Piotta jeweils der klare und verdiente Sieger. In beiden fällen hatten die Tiger der Energieleistung ihres Gegners nichts gleichwertiges entgegenzusetzen. Am Dienstag klappte es zumindest im Startdrittel, als Harri Pesonen einen Angriff, den er selbst einleitete, schliesslich auch selbst erfolgreich abschloss. Die Führung der Gäste nach 20 Minuten war aufgrund der Möglichkeiten etwas schmeichelhaft.

Ambri konnte in der 22. Minute durch Johnny Kneubuehler ausgleichen. Dieser Treffer verlieh den Einheimischen Energie und die Gäste hatten sich fortan vorwiegend mit Abwehrarbeiten zu beschäftigen. Wer den Angriffsbemühungen der Leventiner deren Ergebnisse (Tore) entgegenhält, kommt ins Staunen. Denn in der Verwertung der Möglichkeiten liegt die grosse Schwäche dieser Mannschaft. Wenn man allerdings die gegnerischen Skorer gut unter Kontrolle hat, kann mit wenigen eigenen Toren leben. Und dies war gegen die Langnauer der Fall. Jesper Olofsson, Alexandre Grenier und Harri Pesonen konnten sich nicht wie gewohnt entfalten. Und da mit Anthony Huguenin auch noch der produktivste Verteidiger fehlte, gelang es keinem anderen Spieler, in die Bresche zu springen.

Dies könnte künftig zu einem Problem für die Mannschaft von Jason O'Leary werden. Denn was nützen die drei besten Skorer der Liga, wenn nichts mehr läuft, wenn diese mal an die Leine gelegt sind. Dies könnte mit Fortdauer der Saison immer öfters der Fall sein.

Bereits in der 26. Minute legte Dario Bürgler nach. Die Langnauer gerieten in diesem Abschnitt des Öftern ins Schwimmen, konnten jedoch mit Glück das Skore offen halten.

Ingesamt agierten sie jedoch zu ungenau. Immer wieder gerieten ihre Angriffe ins Stocken, weil Pässe nicht ankamen, ungewollt zum Icing gerieten oder beim Gegner landeten. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich bot sich Aleksi Saarela in der 50. Minute. Von Harri Pesonen eingesetzt, tauchte er alleine vor Ambri-Hüter Benjamin Conz auf. Doch der Hüter blieb Sieger. Die Gelegenheit bot sich übrigens bei Überzahl Ambri. Sechs Mal haben die Langnauer bisher in Unterzahl getroffen. Vier mal war es Pesonen, zwei Mal Saarela. Diesmal fand die Co-Produktion der beiden leider nur fast zum Erfolg.

Die definitve Siegsicherung gelang Daniele Grassi in der 58. Minute. Man hatte jedoch zuvor nie den Eindruck, dass Ambri diese Partie noch verlieren könnte.

 

HC Ambri-Piotta - SCL Tigers 3:1 (0:1, 2:0, 1:0)

Stadio Multifunzionale Ambri, 5'378 Zuschauer. SR: Lemelin/Hungerbühler, Obwegeser/Wolf. Tore: 9. Pesonen (Schilt) 0:1. 22. Kneubuehler (Bürgler, Hietanen) 1:1. 26. Bürgler (I. Dotti) 2:1. 58. Grassi (Pestoni) 3:1. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen Ambri, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Ambri-Piotta: Conz; I. Dotti, Fora; Burren, Hietanen; Z. Dotti, Fohrler; Fischer, Hächler; D'Agostini, Regin, Kozun; Kneubuehler, Heim, Bürgler; Zwerger, Grassi, Pestoni; Bianchi, Kostner, Trosconi.

SCL Tigers: Punndenovs; Erni, Blaser; Leeger, Schilt; Elsener, Grossniklaus; Aeschbach; Olofsson, Schmutz, Grenier; Pesonen, Saarela, Schweri; Sturny, Salzgeber, Petrini; Langenegger, Diem, Berger; Loosli.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Zryd, Weibel (beide veretzt), Huguenin, Guggenheim (beide krank), Melnalksnis (Partnerteam)