Da ist noch Leidenschaft in Langnau:
Starke Reaktion und Punktgewinn beim Meister
Die SCL Tigers reagieren auf die Kritik mit einer tollen Leistungssteigerung beim EV Zug, die mit einem Punktgewinn verdientermassen honoriert wird. Dabei ist auch Glück im Spiel. Aber auch die Möglichkeiten für noch mehr waren vorhanden.
Aufatmen bei der Fanbasis. Es hat doch noch Leidenschaft in der Mannschaft der SCL Tigers. Es wurde aufopferungsvoll gekämpft, der Sieg gesucht und zumindest ein Punktgewinn gefunden. Einmal mehr richteten es aber die Ausländer. Sie waren sowohl für beide Tore, wie auch für die beiden ersten Assists zuständig. Captain Pascal Berger blieb zumindest noch der zweite Assist zum ersten Langnauer Treffer. Aber alles der Reihe nach:
Bereits von Beginn weg wird offensichtlich, dass die Gäste aus dem Emmental sich nicht noch einmal fehlende Leidenschaft vorwerfen lassen wollen. Sie bieten dem Meister Paroli, lassen nur wenig zu, und kommen selbst zu Torchancen. So scheitert Michael Loosli in der 13. Minute allein vor Zug-Hüter Leonardo Genoni, und sowohl Jesper Olofsson als auch Harri Pesonen kommen beim Überzahlspiel kurz vor Drittelsende aus guten Positionen zum Abschluss. Es geht aber mit einem gerechten Unentschieden in die erste Pause.
Gleich nach wiederanspiel offenbart sich Jesper Olofsson eine gute Tormöglichkeit. Danach ist aber für einige Minuten fertig lustig für die Tiger. Yannick Blaser wird wegen eines Kniestichs für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. Dies nützt Reto Suri nach einer schnellen Kombination mit Lino Martschini (zweiter Assist) und Jan Kovar zum Führungstreffer aus (23.). Wenig später aber bietet sich den Langnauern die Gelegenheit, ebenfalls in Überzahl wieder auszugleichen. Aleksi Saarela verliert aber die Scheibe und ermöglicht dem EVZ einen schnellen Gegenstoss. Ivars Punnenovs pariert zwar den Abschluss von Jan Kovar, weiss aber danach nicht, wo die Scheibe ist. Dies nützt Fabrice Herzog zum Ausbau der Führung.
Weil sich die Langnauer danach nicht hängen oder entmutigen lassen, bleibt es vorerst bei diesem Resultat, mit dem es auch in die zweite Pause geht. Ein Punktgewinn gegen den Meister scheint zwar mehr oder weniger ausgeschlossen, ist aber immer noch denkbar. Und die Tiger bleiben dran. Und Aleksi Saarela hat noch etwas gutzumachen. Er tut dies, indem er bei einem schnellen Gegenstoss seinen finnischen Landsmann Harri Pesonen von hinter der verlängerten Torlinie mustergültig bedient. Dieser schliesst gleich direkt ab und verkürzt auf 1:2. Und die Tiger bleiben weiterhin dran, haben aber zunächst auch viel Glück, denn in der 53. Minute trifft Lino Matschini nur die Latte, und kurz darauf bringt es der gleiche Spieler fertig, das leere Tor zu verfehlen. Tigers-Coach Jason O'Leary setzt danach bereits früh auf volles Risiko und nimmt bereits zu Beginn der 58. Minute den starken Ivars Punnenovs zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor. Eine Massnahme, die sich auszahlt. Denn kurz darauf erzielt Jesper Olofsson mit seinem bereits 18. Saisontor den Ausgleich. Das Zuspiel kommt erneut von Aleksi Saarela. Der eine Punkt ist gesichert.
Obwohl die Langnauer danach noch die Gelegenheit erhalten, die regulären 60 Minuten in Überzahl zu absolvieren, können sie den Siegtreffer nicht realisieren. Dies gelingt - immer noch in Überzahl - auch zu Beginn der Verlängerung nicht. Dafür nutzt in der 64. Minute Lino Martschini den Platz und das exakte Zuspiel seines Teamkollegen Christian Djoos zum Siegtreffer per sehenswerten Onetimer.
Doch dieser eine Punkt beim Meister ist für die SCL Tiger viel wert und dürfte bei der Anhängerschaft als Wiedergutmachung für die ungenügende Leistung in der Partie zuvor gegen die Lakers anerkannt werden. Aber erneut mussten es die Ausländer richten. Was das Skoring betrifft, kommt von den übrigen Tigern eindeutig zu wenig. Wollen sich die Emmentaler in der Tabelle verbessern, wird ihnen dies nur gelingen, wenn auch von der dritten und vierten Linie mehr kommt. Man darf sich nicht hinter den Ausländern verstecken.
Trotzdem freuen wir uns über den einigermassen überraschenden Punktgewinn. Vielleicht ist es etwas einfacher, eine gute Leistung zu zeigen, wenn kaum jemand eine solche erwartet.
EV Zug - SCL Tigers 3:2 n.V. (0:0, 2:0, 0:2)
Bossard Arena Zug, 6'807 Zuschauer. SR: Piechaczek/Stricker, Cattaneo/Meusy. Tore: 23. Suri (Kovar, Martschini, Ausschluss Blaser) 1:0. 25. Herzog (Kovar, Ausschluss Lander!) 2:0. 49. Pesonen (Saarela, Berger) 2:1. 58. Olofsson (Saarela) 2:2. 64. Martschini (Djoos, Kovar) 3:2. Strafen: 7-mal zwei Minuten gegen den EV Zug, 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.
EV Zug: Genoni; Hansson, Schlumpf; Djoos, Gross; Kreis, Cadonau; Wüthrich; Suri, Kovar, Martschini; Bachofner, Lander, Klingberg; Herzog, Müller, Zehnder; De Nisco, Leuenberger, Allensbach.
SCL Tigers: Punnenovs; Schilt, Erni; Leeger, Huguenin; Elsener, Grossniklaus; Blaser; Olofsson, Schmutz, Grenier; Pesonen, Saarela, Berger; Sturny, Salzgeber, Petrini; Loosli, Diem, Langengger; Schweri.
Bemerkungen: Zug ohne Stadler, Simion, Sentler (alle verletzt). SCL Tigers ohne Zryd, Aeschbach, Guggenheim (alle krank), Melnalksnis (Partnerteam). 53. Lattenschuss Martschini. SCL Tigers von 57.07 bis 57.41 ohne Torhüter.