Trotz deutlich verbesserter Einstellung:
Auch Sarault macht aus einem Fiat Punto keinen Ferrari
Arg dezimierte SCL Tigers können dem Ansturm der favorisierten Lakers im Schlussdrittel nicht standhalten und verlieren in Rapperswil nach einer 3:1 - Führung mit 3:5. Erkennbar war aber die deutlich verbesserte Einstellung der Mannschaft unter ihrem neuen Coach Ives Sarault.
Noch vor wenigen Jahren hätten wir von einem idealen Einstiegsgegner gesprochen, wenn ein neuer Coach die SCL Tigers im ersten Spiel hätte nach Rapperswil führen dürfen. Solche Anwandlungen dürfen wir in dieser Saison getrost vergessen, denn die Lakers präsentieren sich aktuell als Spitzenteam. Und zwar mit allen Höhen und Tiefen, die auch eine Mannschaft von ganz weit oben in der Tabelle zuweilen hat, wenn sie gegen einen Underdog ran muss. Zwei Drittel lang sahen wir nicht die Lakers, die wir erwartet hatten. Sie spielten pomadig, zu umständlich, und schliesslich schien heute lange Zeit auch der Puck nicht ihr Freund zu sein. So führten die Emmentaler in der 25. Minute bereits mit 3:1, nachdem sie durch den Treffer von Nico Dünner bereits in der zweiten Minute wach gerüttelt wurden. 70 Sekunden später hatte allerdings Keijo Weibel bereits wieder ausgeglichen.
Nicht verschweigen wollen wir, dass Jules Sturny bei seinem Treffer zum 2:1 (21.) und Harri Pesonen beim Ausbau der Führung (25.) ungewollte Schützenhilfe von Rappis schwedischem verteidiger Emil Djuse erhalten haben. Aber erstens muss man natürlich solche Fehler auch provozieren, und sie dann auch ausnutzen. Die Langnauer, die zusätzlich zu ihren üblichen Verletzten und Kranken heute auf den gesperrten Yannick Blaser, und krankheitshalber auf Topscorer Jesper Olofsson und ihren produktivsten Verteidiger Anthony Huguenin verzichten mussten und folgedessen lediglich mit zwei Ausländern antraten, machten ihre Sache unter dem neuen coach zwei Drittel lang bemerkenswert gut, hatten dann aber im letzten Abschnitt, als die LAkers den Sieg unbedingt doch noch wollten, zu wenig Potential entgegenzusetzen. Allein der Wille reichte diesmal nicht.
Bis zur 52. Minute hilten Saraults Jungs zwar stand, aber dann erzielte Roman Cervenka etwas glücklich Backhand von hinter der verlängerten Torlinie via Schlittschuh von Punnenovs den Ausgleich. Drei Minuten später schlug es bereits wieder ein. Nathan Vouardoux hämmerte ein Zuspiel von Cervenka per Onetimer in die Maschen. Für den Endstand sorgte dann Igor Jelovac von hinter dem eigenen Tor. Er lupfte den Puck über das ganze Feld und traf ins leere Tor.
Ein Sieg zum einstand wäre schön gewesen. Er wäre auch aufgrund des gezeigten Einsatzes verdient. Was für ein Unterschied zum desolaten Auftritt in Genf. Trotzdem bleibt die ernüchternde Erkenntnis, dass das Potential gegen einen solchen gegner nicht mehr reicht, sobald einige Leistungsträger ausfallen. Zeigt die Mannschaft unter Ives Sarault weiterhin diese Willensleistungen, und kommen einige Leistungsträger wieder zurück ins Team, so werden wir diese Saison noch den einen oder anderen Sieg der SCL Tigers erleben.
Rapperswil-Jona Lakers - SCL Tigers 5:3 (1:1, 1:2, 3:0)
St. Galler Kantonalbank Arena Jona, 2'928 Zuschauer. SR: Piechaczek/Dipietro, Progin/Burgi. Tore: 2. Dünner (Djuse) 1:0. 3. Weibel (Pesonen, Grenier) 1:1. 21. Sturny 1:2. 25. Pesonen (Weibel, Ausschluss Grenier!) 1:3. 32. Eggenberger (Profico, Ausschluss Greinier) 2:3. 52. Cervenka (Rowe, Aebischer) 3:3. 55. Vouardoux (Cervenka, Djuse) 4:3. 58. (57.21) Jelovac (ins leere Tor) 5:3. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.
Lakers: Nyffeler; Profico, Jelovac; Djuse, Vouardoux; Maier, Aebischer; Sataric, Neukom; Lammer, Rowe, Cervenka; Eggenberger, Lehmann, Brphschweiler; Forrer, Dünner, Wick; Zangger, Mitchel, Wetter.
SCL Tigers: Punnenovs; Erni, Schilt; Leeger, Grossniklaus; Elsener, Aeschbach; Guggenheim; Pesonen, Grenier, Weibel; Sturny, Schmutz, Petrini; Loosli, Diem, Berger; Schärz, Lapinskis, Langenegger.
Bemerkungen: Lakers ohne albrecht und Baragano (beide verletzt). SCL Tigers ohne Blaser (gesperrt), Saarela, Zryd, Schweri, Salzgeber (alle verletzt), Mayer, Huguenin, Olofsson (alle krank). SCL Tigers von 57.06 bis 57.21 und ab 58.42 ohne Torhüter.