SCL Tigers nahe am Punktgewinn:

Lakers siegen erneut im Schlussspurt

Die Strafe in der 57. Minute gegen Tim Grossniklaus brachte die Entscheidung zugunsten der Lakers. Stark dezimierte, aber aufopferungsvoll kämpfende SCL Tigers verlieren damit ihr neuntes Spiel in Serie. Trotzdem scheint sich der Trainerwechsel in Langnau zu lohnen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Yves Sarault an der Tigers-Bande

 

Er wirkt entschlossen, ruhig, doch sein Blick ist grimmig. Der Eindruck wird noch verstärkt durch den Bart, und man erahnt seine Wildheit, die ihn schon als Spieler auszeichnete. Er war einer, der mitgeholfen hat, dass der SC Bern seinem Ruf als "Big Bad Bears" seinerzeit noch gerecht wurde. Ein böser Bube, der richtig zulangen konnte, der aber auch punktete und seine Mannschaft führte. Er coacht jetzt temporär die SCL Tigers. Schade, hat er bereits einen Vertrag für die nächste Saison. Er wäre die perfekte Lösung für die Langnauer.

Sein Einstieg in Langnau ist der schwerstmögliche, den man sich vorstellen kann. Zwei Mal innert zwei Tagen mit einem Rumpf-, oder sagen wir besser mit einem Notteam gegen eine Spitzenmannschaft. Mit nur einem Ausländer, denn Alexandre Grenier ist Vater geworden und nach Kanada abgereist, Aleksi Saarela bereits seit längerer Zeit verletzt und auch Topscorer Jesper Olofsson fehlte krankheitshalber an beiden Spielen gegen die Lakers. Daneben Yannick Blaser gesperrt, mit Anthony Huguenin (krank) und Miro Zryd fehlen zwei weitere wichtige Verteidiger, mit Kay Schweri und Joel Salzgeber zwei weitere Stürmer. Das ist eine ganze Menge.

Aber eigentlich konnte Yves Sarault nur gewinnen. Wenn es ihm gelingt, die Einstellung seiner Mannschaft grundlegend zu ändern, würden ihm die Fans unter diesen Umständen Niederrlagen verzeihen. Und er hat die Einstellung geändert. Die Mannschaft war gegenüber den Leistungen in den Spielen gegen den HC Davos und Servette von letzter Woche, die zur Entlassung von Jason O'Leary führten, nicht mehr wiederzuerkennen. Die Mannschaft rannte, kämpfte, rumpelte und bot dem klaren Favoriten in beiden Spielen bis wiet ins letzte Drittel hinein Paroli. In der zweiten Partie in Langnau war dann auch noch eine Portion pech im Spiel.

Es lief bereits die 58. Minute. Die Lakers waren in den letzten Minuten stärker geworden und drängten auf den alles entscheidenden Treffer. Sie hatten auch bereits einige gute Möglichkeiten dazu, aber die Langnauer stemmten sich mit aller Kraft dagegen. Aber eben, seit einigen Sekunden spielten sie nun bereits in Unterzahl, sozusagen am Ende ihrer Kräfte. Harri Pesonen fängt einen Pass von Leandro Profico ab, aber der Puck kommt direkt vor Dominic Lammer zu liegen. Dieser lässt sich die Chance nicht nehmen und erzielt seinen zweiten Powerplay-Treffer an diesem Abend. Denn in der 25. Minute hatte er die Lakers bei einem Ausschluss gegen Sebastian Schilt bereits zur ersten Führung geschossen. Diese glich dann aber Keijo Weibel nach einem tollen Konter mit Jules Sturny in der 32. Minute wieder aus.

Der Sieg der Lakers war aufgrund der Spielanteile und der Torchancen verdient. Sie waren die bessere Mannschaft. Anders als in der Partie vom Vortag schienen sie diesmal ihren Gegner auch nicht zu unterschätzen. Aber wenn eine derart dezimierte Mannschaft dank einer aufopferungsvollen Leistung so lange an einem Punktgewinn schnuppert, hätte auch sie einen Punkt verdient gehabt. Den jungen Spielern wäre dies zu gönnen gewesen. Für Yves Sarault ist der Einstand - trotz fehlender Punkte - durchaus geglückt. In so wenigen Tagen kann ein Coach nicht viel ändern. Und doch erkennt man schon ein wenig die Handschrift des Coaches. Da war in einigens Szenen schon etwas "Sarault" drinn. Die Fans dürften noch etwas zu sehen bekommen in dieser Saison.

 

SCL Tigers -Rapperswil-Jona Lakers 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)

Ilfishalle, 4'251 Zuschauer. SR: Lemelin/Ruprecht, Fuchs/Gnemmi. Tore: 25. Lammer (Cervenka, Profico, Ausschluss Schilt) 0:1. 32. Weibel (Sturny) 1:1. 58. Lammer (Profico, Cervenka, Ausschluss Grossniklaus) 1:2. 60. (59.32) Djuse (ins leere Tor) 1:3. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 3-mal zwei Minuten gegen die Lakers.

SCL Tigers: Punnenovs: Erni, Schilt; Leeger, Aeschbach; Elsener, Grossniklaus; Pesonen, Diem, Weibel; Sturny, Schmutz, Petrini; Loosli, Berger, Langengger; Guggenheim, Lapinskis, Schärz.

Lakers: Nyffeler; Djuse, Vouardoux; Profico, Jelovac; Maier, Aebischer; Sataric; Cervenka, Rowe, Lammer; Eggenberger, Lehmann, Neukom; Forrer, Dünner, Wick; Wetter, Mitchel, Zangger; Brühschweiler.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Blaser (gesperrt), Saarela, Zryd, Schweri, Salzgeber (alle verletzt), Mayer, Huguenin, Olofsson (alle krank), Grenier (abwesend). Lakers ohne Albrecht, Paragano (beide verletzt). 17. Pfostenschuss Pesonen. 58.00 Timeout SCL Tigers.