1:3 - Niederlage in Bern

Langnau zu Beginn des Mitteldrittels ausgebremst

Ein gutes Drittel reichte nicht. Im vierten Derby dieser Saison gegen den SC Bern setzte es die vierte Niederlage für die SCL Tigers. Der Führungstreffer 17 Sekunden nach Beginn des Mitteldrittels wies den Mutzen nach verhaltenem Start den Weg zum Sieg.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Es geht für die SCL Tigers eigentlich um nichts mehr. Nicht einmal mehr die grössten aller unverbessrlichen Optimisten rechneten nach der Olympiapause noch mit eine Qualifikation der SCL Tigers für die Pre Playoffs. Trotzdem war man gespannt darauf, was Yves Sarault aus der Mannschaft würde herausholen können. Jetzt, wo er mit der Mannschaft in Ruhe arbeiten konnte und abseits des Spielbetriebs mal seine Ideen beüben lassen konnte. Zumal die Pause ja auch die Gelegenheit bot, ein paar zuvor verletzte Spieler wieder in die Mannschaft zu integrieren. Erstmals seit Monaten konnten die Langnauer wieder mit den vollständigen Ausländerkontingent antreten. Würde es dem Coach gelingen, dieser Mannschaft seine Handschrift einzuverleiben? Würde sich endlich wieder mal ein positives Resultat einstellen?

Das Startdrittel liess den Anhang hoffen und der eine oder andere Experte dürfte gestaunt haben. Es waren Tiger am Werk, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben. Sie dominierten den SC Bern in allen Zonen, spielten diszipliniert und gradlinig, und erarbeiteten sich mehrere erstklassige Tormöglichkeiten. 7. Minute: Pascal Berger kommt nach einem genialen Zuspiel von Joel Salzgeber knapp nicht an dem Puck, weil Berns Hüter Philipp wüthrich aufgepasst hat. Zwei Minuten später hat Harri Pesonen im Slot alle Zeit der Welt, reussiert aber nicht. In der 17. Minute zwingt Sebastian Schilt Wüthrich zu einem Big Save, und wiederum zwei Minuten später tut es ihm Michael Loosli gleich. Einzig ein Treffer fehlt. Das Schussverhältnis nach dem Startdrittel beträgt 14:6 zugunsten der Langnauer. Wegen der Qualität der Abschlüsse sagt diese Zahl für einmal etwas aus. Bern hatte nicht viel zu bestellen.

Neues Drittel, neues Glück. Oder zumindest ein neuer Start. Das Glück war eher auf Seiten der Berner. Alexandre Grenier will den Puck aus dem eigenen Drittel spielen, dieser bleibt aber am Schlittschuh von Joshua Fahrni Hängen und gelangt dann zu Thierry Bader, der ihn zur völlig überraschenden Führung der Berner ins Langnauer Gehäuse hämmert. Allerdings: Ähnliche Schüsse hat Ivars Punnenovs in seiner Karriere auch schon gehalten. Gespielt waren in diesem Mitteldrittel erst 17 Sekunden. Und von jetzt an war alles anders.

Der Treffer gab den Bernern Auftrieb und bei den Langnauern lief nicht mehr viel. Von nun an waren es die Berner, die dominierten und bis zur 47. Minute ihre Führung durch Tore von Joshua Fahrni und Colin Gerber mit 3:0 ausbauten. Zwar gelang Flavio Schmutz in der 49. Minute der Anschlusstreffer. Dieser brachte nach flauen 35 Minuten doch nochmal etwas Hoffnung in die Mannschaft der Langnauer. Doch der Mist war geführt. Vor allem auch deswegen, weil trotz vier Ausländern das Powerplay überhaupt nicht funktionierte. Olympiasieger Harri Pesonen, Jesper Olofsson, Alexandre Grenier und Aleksi Saarela blieben ohne Skorerpunkt. Auf Seiten der Berner brillierte der junge Joshua Fahrni mit drei Skorerpunkten (1 Tor, 2 Assists). Schön war es auch, den Berner Thomas Ruefenacht wieder einmal spielen zu sehen. Für ihn, der in den Jahren 2003 bis 2005 auch im Tigerdress auflief, war es nach der Partie gegen den HC Ajoie erst der zweite Einsatz nach einer 15-monatigen verletzungsbedingten Pause.

 

SC Bern - SCL Tigers 3:1 (0:0, 2:0, 1:1)

PF-Arena Bern, 15'389 Zuschauer. SR: Sticker/Dipietro, Obwegeser/Kehrli. Tore: 21. (20.17) Bader (Fahrni) 1:0. 30. Fahrni (Goloubef, Varone) 2:0. 47. C. Gerber (Varone, Fahrni) 3:0. 49. Schmutz 3:1. Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen den SC Bern, 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SC Bern: Wüthrich; Henauer, Goloubef; B. Gerber, Andersson; C. Gerber, Thiry; Pinana; Moser, Kahun, Praplan; Kast, Jeffrey, Ruefenacht; Bader, Varone, Fahrni; A. Berger, Neuenschwander, Sciaroni; Näf.

SCL Tigers: Punnenovs; Elsener, Schilt; Grossniklaus, Blaser; Leeger, Zryd; Guggenheim; Pesonen, Saarela, Grenier; Olofsson, Schmutz, Rohrbach; Weibel, Diem, Petrini; Sturny, Salzgeber, P. Berger; Loosli.

Bemerkungen: Bern ohne J. Gerber (gesperrt), Untersander, Blum, Thomas, Scherwey (alle verletzt), Dauvagins (überzähliger Ausländer). SCL Tigers ohne Mayer, Huguenin, Erni (alle verletzt), Aeschbach, Langenegger, Melnalksnis (Partnerteams). 34. Pfostenschus Moser. 57.21: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers von 57.21 bis 59.35 ohne Torhüter.