1:2 gegen Lausanne:

Der Tiger und die Zeit für lackierte Krallen.

1:2 – Niederlage der SCL Tigers gegen den HC Lausanne. Nachdem die Saison 20/21 seit längerer Zeit so gut wie zu Ende ist, bin ich gespannt: Kämpft der Tiger noch oder hat er die Krallen bereits für die Sommersaison lackiert?

Spielbericht • • von Milena Zaugg

Tiger-Hüter Ivars Punnenovs und Andrea Glauser bilden ein Bollwerk gegen die anstürmenden Lausanner. Bild: Marcel Bieri

 

Die Tigers treffen auf die Lausanner. Diese sind mit 71 Punkten knapp unter dem Strich, der für die direkte Qualifikation für die Playoffs selektioniert, direkt hinter Lugano, welche mit 73 Punkten und zwei Spielen mehr auf dem 6 Platz und somit über dem Strich sind. Langnau ist mit 30 Punkten das Schlusslicht der Tabelle. Für Lausanne ist dieses Spiel viel wichtiger als für die Tigers. Für diese ist die Saison mehr oder weniger zu Ende. In der Theorie wäre es möglich noch in die Pre-Playoffs zu kommen. Aber es ist in der Theorie auch möglich, dass ich Bundesrätin werden könnte. In den ersten 4 Minuten passiert noch nicht viel. Es ist wie immer noch ein Herantasten, um ins Spiel zu kommen und den Gegner mal zu spüren. Paar ungefährliche kleine Checks, und keine gefährlichen Schüsse aufs Tor. Von Lausanne wie auch von den Tigern. Das Spiel ist flüssig. - Übrigens, ein Schiedsrichter darf nie einen Spieler im Rücken haben. Dies habe ich vom Schirichef aufgeschnappt, welcher neben mir auf der Pressetribüne sitzt -. Nun wieder zum Spiel. 7 Minuten sind gespielt und ganz unerwartet bezwingt Cory Emmerton, mit Hilfe von Kenins und Bertschy den Langnau Torhüter Ivars Punnenovs. Somit führen die Lausanner mit 0:1.

Langnau probiert wieder. Paar gute Schüsse aufs Tor, jedoch ungefährlich für Luca Boltshauser. Sie erwachen langsam und merken, jetzt müssen wir so bald als möglich ausgleichen. Nun bekommen sie diese Chance, den Lausannes Vladimir Roth muss zwei Minuten in die Kühlbox wegen Behinderung. Die Tigers bezwingen die Welschen aber nicht in diesem Powerplay. Statt dessen hatte kurz darauf Lausannes Top-Scorer Denis Malgin die Chance zum 0 zu 2. Doch dies bleibt nur ein Traum der Lausanner. Doch bereits naht eine weitere Chance für die Emmentaler, denn Cory Emmerton sitzt nun 2 Minuten auf der Strafbank wegen Stockschlag. Lausanne gewinnt das erste Bully. Paar Pässe gehen hin und her. Langnau kann jedoch befreien und es verstreichen wertvolle Sekunden für die Lausanner. Diese werden nochmals gefährlich, bevor die Strafe abläuft. Bezwingen Punnenovs jedoch nicht.

Neues Drittel, neues Glück. Es steht immer noch 0:1 für die Welschen. Langnau kann sich in der 22 Minute im Gegendrittel positionieren, paar Pässe, der Schuss von Julian Schmutz und TOOOOOOR. Die Schiris entscheiden sich jedoch noch für das Einsehen der Videos. Der Grund ist ein hoher Stock eines Langnau Spielers. Mein Kollege neben mir meint, es sei kein Tor. Aber es ist sehr schwierig zu erkennen. Nach langer Diskussion im Kabäuschen der Entscheid: GOOD GOAL. Somit steht es 1 zu 1. Langnau hat wieder neue Energie gekriegt wie Supermario wenn er einen Pilz gefunden hat. Jetzt liegt es an den Jungs, diese Energie richtig einzusetzen. Nun ein hier und her auf dem Eis. Jeder hat gute Chancen. Doch dann kriegt Loic In-Albon eine dumme Strafe wegen Goaliebehinderung. Dieses Powerplay nutzen die Welschen und gehen mit Topscorer Denis Malgin mit 1:2 erneut in Führung. Die Langnauer haben 10 Minuten Zeit, noch vor der zweiten Pause auszugleichen. Nun folgt ein kleines Gerangel vor Goali Boltshauser. Der Schiri muss die beiden Kontrahenten mit Easy, easy beruhigen. Durch das Gerangel wird das Tor verschoben und der Eismeister (nicht etwa Klaus Zaugg, sondern der ECHTE) muss sich dieser Sache annehmen. Was auch schnell wieder behoben ist. Die Langnauer sind wieder mehr im Puckbesitz aber Lausanne kann immer wieder befreien. Diese werden kurz vor Drittelsende nochmals gefährlich, weil Samuel Erni die Scheibe an einen Lausanner Spieler vergibt.

So, nun heisst es für die Tigers, noch ein Drittel Zeit, um auszugleichen oder gar in Führung zu gehen. Zehn Minuten vor Schluss können die Tigers ihren Goalie aus dem Tor nehmen und mit 6 Feldspielern weiterspielen. Denn es gibt eine Strafanzeige gegen Lausanne. Doch auch nach dem Powerplay steht es immer noch 1:2 für die Gäste aus Lausanne. Sieht fast so aus, als ob Langnau schon aufgegeben hat. Denn ganz tief im Inneren wissen sie, dass für sie die Saison zu Ende geht nach der Quali. Auch Langnaus Pressechef Rolf Schlapbach ist am Aufräumen in den Gängen. Doch das altbekannte Vorgehen, welches die zurückliegende Mannschaft kurz vor Schluss immer macht, tritt ein: Timeout und Goalie raus. Beide Mannschaften können aber kein Tor mehr erzielen und somit endet diese Partie mit 1:2 und Lausanne kann mit drei Punkten im Sack nach Hause fahren.

 

SCL Tigers - HC Lausanne 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)

Ilfishalle, keine Zuschauer. SR: Salonen/Nikolic, Stennstra/Gnemmi. Tore: Emmerton (Kenins, Bertschy) 0:1. 22. Weibel (Erni, J. Schmutz) 1:1. 28. Malgin (Hudon, Genazzi, Ausschluss In-Albon) 1:2. Strafen: je 3-mal zwei Minuten.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Huguenin, Erni; Blaser, Lardi; Grossniklaus, Bircher; Sturny Maxwell, Berger; Nilsson, Weibel, J. Schmutz; Andersons, In-albon, Melnalksnis; Dostoinov, Petrini, Neukom.

HC Lausanne: Boltshauser; Barberio, Genazzi; Frick, Heldner; Marti, Roth; Antonietti, Krueger; Hudon, Malgin, Jooris; Kenins, Emmerton, Bertschy; Almond, Jäger, Bozon; Douay, Freoidevaux, Krakaukas.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Earl, Salzgeber, Kuonen, Diem (alle verletzt), F. Schmutz, Schilt (beide krank), Stettler, Rüegsegger, Guggenheim (Partnerteams). 29. Pfostenschuss Huguenin. 59.22 Timeout SCL Tigers. SCL Tigers ab 58.44 ohne Torhüter.