Trotz bitterer Niederlage in Genf:
Play In für Langnau gesichert!
Genf kann sich über Schlachtenglück gegen Langnau wahrlich nicht beklagen. Zum zweiten Mal in dieser Saison gleichen die Grenats ein Spiel in der letzten Minute noch aus und gewinnen danach in der Verlängerung. Die SCL Tigers werden das Play In trotzdem schaffen.
Dass die SCL Tigers in der Doppelrunde vom letzten Wochenende die zwei Punkte Rückstand auf Kloten aufholen, hätten wir unterschrieben. Dass der Rückstand auf das sechstplatzierte Gottéron um zwei Punkte reduziert wird, hätten wir unterschrieben. Dass der Punkteabstand zu sämtlichen hinter den Emmentalern liegenden Teams in dieser Doppelrunde anwachsen wird, hätten wir unterschrieben. Eigentlich eine Doppelrunde also, in welcher vieles – fast alles – für die SCL Tigers gelaufen ist. Und in welcher die Punkteausbeute eigentlich ok gewesen ist (4Punkte). Wichtig auch die Erkenntnis, dass die Mannschaft den Ausfall ihres Torhüters Stéphane Charlin verkraftet und mit Luca Boltshauser als letztem Mann ihre Stärke behalten hat.
Trotzdem dürfte man in Langnau nicht ganz zufrieden sein. Normalerweise bringen die Langnauer einen Zweitore-Vorsprung nach dem zweiten Drittel über die Runden. Diesmal nicht, weil sie zwei Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit in Genf noch den Ausgleich kassieren. Und da war doch schon mal was mit Genf. Am 22. November 2024 trafen die beiden Mannschaften erstmals in dieser Saison aufeinander. Da schenkte der sonst überragende Stéphane Charlin mit seinem Versuch, ein Torhüter-Tor zu erziehen, der gegnerischen Mannschaft eine halbe Minute vor Spielende noch den Ausgleich. Auch damals verlor man dann in der Verlängerung. Bedeutet zusammen mit der Partie von gestern: Vier Punkte mehr für Genf (was unerheblich ist, denn die Genfer werden den Rückstand auf die Tiger nicht mehr aufholen), aber auch vier Punkte weniger für die Langnauer. Mit diesen vier Punkten mehr lägen die Tiger gleichauf mit dem sechstplatzierten Gottéron! Eine direkte Qualifikation für die Play Offs ist auch jetzt noch möglich. Doch dies wird schwierig. Auch weil die Freiburger noch eine Partie mehr auszutragen haben.
Das Play In werden die Tiger aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erreichen. Zwar haben noch sämtliche hinter den Langnauern liegenden Mannschaften (ausser Ajoie) theoretisch die Möglichkeit, diese noch zu überholen. Dabei haben Biel, Ambri (je 6 Punkte Rückstand) und Genf (11 Punkte Rückstand) alle noch eine Partie mehr auszutragen. Die auf dem 10 Rang liegenden Lakers aus Rapperswil (ebenfalls 6 Punkte Rückstand) und das auf dem 11. Rang liegende Lugano (10 Punkte Rückstand) haben jedoch gleich viele Partien ausstehend wie die SCL Tigers und müssen diese wegen der schlechteren Bilanz aus den Direktbegegnungen nicht nur ein, sondern punktemässig überholen. Rapperswil benötigt also aus diesen vier Spielen sieben, Lugano elf Punkte mehr als Langnau. Auch Ambri hat die schlechtere Bilanz aus den Direktbegegnungen und braucht demnach sieben Punkte, hat aber dafür immerhin fünf Spiele zur Verfügung. Derzeit noch haben die Tiger auch gegen den EHC Biel die bessere Bilanz. Da steht aber in Biel noch eine Direktbegegnung an. Da haben die Seeländer noch die Möglichkeit der Korrektur.
Betrachten wir nun aber, wo sich unsere Konkurrenz noch gegenseitig die Punkte abknöpft, erkennen wir, wie gemütlich die Lage für die Langnauer inzwischen geworden ist.
Genf Servette tritt in seinen fünf noch ausstehenden Partien noch gegen Ambri-Piotta und Lugano an. Beide Spiele finden in Genf statt. Ausserdem steht die Auswärtspartie gegen Gottéron noch an.
Der HC Lugano tritt in seinen vier noch zu spielenden Partien auswärts in Genf an und empfängt zuhause noch den EHC Biel.
Die Rapperswil-Jona Lakers treten in ihren vier Spielen nur gegen den EHC Kloten als einer ihrer direkten Konkurrenten an.
Der HC Ambri Piotta hat noch fünf Spiele auszutragen und reist dafür unter anderem nach Genf und nach Freiburg und empfängt zudem den EHC Biel.
Und der EHC Biel (noch fünf Partien) muss nach Ambri, nach Lugano, nach Langnau und nach Freiburg, das für die direkte Playoff-Quali ebenfalls noch Punkte benötigt.
Und wie sieht es mit Kloten und Gottéron aus? Kloten hat derzeit gleich viele Punkte auf dem Konto wie Langnau, aber die bessere Bilanz aus den Direktbegegnungen. Die Klotener müssen noch in Langnau ran und empfangen die Lakers aus Rapperswil. Danach warten noch Zug und Zürich.
Gottéron, noch fünf Spiele auszutragen, vier Punkte mehr auf dem Konto, aber die schlechtere Saisonbilanz im Vergleich mit Langnau, empfängt noch Servette, Biel und Ambri.
Man kann es drehen und wenden wie man will: Die SCL Tigers werden mindestens Rang 10 erreichen. Bei den noch ausstehenden Partien sämtlicher involvierter Mannschaften ist es nicht mehr möglich, dass so viele Teams an den Langnauern vorbeiziehen, dass diese noch auf Rang 11 zurückfallen.
Es könnte sich aber lohnen, mehr zu wollen und alles dafür zu tun, dieses auch zu erreichen. Ein guter Abschluss der Qualifikation ist auch gut für das Selbstvertrauen hinsichtlich Play In und Play Off.