Knappe Niederlage gegen Zug
Trotz starker Mayer-Leistung kein Punktgewinn
Zwei Tore aus heiterem Himmel von Karl Klingberg im zweiten Drittel entschieden die Partie zwischen den SCL Tigers und dem EV Zug knapp zugunsten der Innerschweizer. Die Langnauer waren vor allem im Spielaufbau häufig zu ungenau.
Langnaus Harri Pesonen bedrängt das Zuger Tor.
Dieser EV Zug wäre zu schlagen gewesen. Zumal Robert Mayer im Tiger-Tor erneut überzeugte und die Fehler seiner Vorderleute verschiedentlich mit Glanztaten ausbügelte. Vorab im Startdrittel boten die Langnauer eine starke Leistung und gingen mit einem herrlich herausgespielten Treffer von Yannick Blaser nach einer Kombination mit Jesper Olofsson und Alexandre Grenier bereits in der 5. Minute in Führung. In den ersten 20 Minuten hatten die durch ihren überraschenden Sieg in Biel beflügelten Emmentaler alles im Griff und hatten kaum heikle Situationen zu überstehen.
Dies änderte sich zu Beginn des zweiten Drittels ein wenig. Aber nicht weil die Zuger stärker wurden (was der Fall war) sondern weil die Einheimischer nicht mehr so konzentriert wirkten. Trotzdem kam der Ausgleich durch Karl Klingberg überraschend. Er behauptete sich im Slot und erwischte Mayer zwischen den Beinen (22.). Die Gäste dominierten in der Folge das Geschehen und erspielten sich einige Möglichkeiten, ohne aber die Gastgeber zu erdrücken. Ganz grosse Chancen ergaben sich nur dann, wenn die Tiger schnitzerten. Die grösste Möglichkeit im Mitteldrittel, die Führung an sich zu reissen, bot sich jedoch Nolan Diem (27.). Von Alexandre Grenier ideal in Szene gesetzt, tauchte er allein vor Leonardo Genoni auf. Aber Zugs Hüter blieb Sieger. Als man schon damit rechnete, dass das Spiel ausgeglichen ins Schlussdrittel gehen würde, erlief sich Karl Klingberg die Schibe und traf mit seinem Schuss aus dem Handgelenk haargenau in den näheren Winkel. Auch der zweite Zuger Treffer kam überraschend.
Die Tiger bemühten sich fortan sehr um den Ausgleich, aber sie waren im Spielaufbau häufig zu ungenau und wurden deshalb von ihren Gegnern immer wieder abgefangen. Es ergaben sich nun wegen Fehlzuspielen oder Ungenauigkeiten einige sehr gute Möglichkeiten für die Zuger, welche Mayer mit tollen Paraden zunichte machte. So hielt das Resultat bis zum Schluss und ging in Ordnung so, obwohl es nicht oft so leicht sein wird, den Meister zu bezwingen.
Aber wir müssen nochmals über Robert Mayer sprechen. Der neue Torhüter der Langnauer, eigentlich als Backup für Ivars Punnenovs gekommen, hat nun zwei sehr überzeugende Auftritte hingelegt. Punnenovs war heute wieder auf dem Matchblatt, offenbar ist er von seiner Verletzung genesen. Mayer interpretiert seine Rolle als Torhüter völlig anders als Punnenovs. Er pflegt einen aggressiven Stil, spielt mit, und macht das Spiel schnell, wo er nur kann. Mit ihm im Rücken treten die SCL Tigers ganz anders auf als mit Punnenovs, der einen passiveren Stil bevorzugt. Interessant wird sein, wie die Vorderleute bei Torhüterwechseln mit den unterschiedlichen Spielstilen zurecht kommen werden. Auf Robert Mayer haben sie sich gut eingestellt. Von den Fehlzuspielen und Ungenauigkeiten abgesehen.
SCL Tigers - EV Zug 1:2 (1:0, 0:2, 0:0)
Ilfishalle, 4'240 Zuschauer. SR: Hebeisen/Hungerbühler, Progin/Stalder. Tore: 5. Blaser (Grenier, Olofsson) 1:0. 22. Klingberg (Djoos) 1:1. 38. Klingberg 1:2. Strafen: je 1-mal zwei Minuten
SCL Tigers: Mayer; Erni, Blaser; Zryd, Huguenin; Grossniklaus, Schilt; Guggenheim, Aeschbach; Olfosson, Schmutz, Grenier; Pesonen, Diem, Loosli; Sturny, Berger, Petrini; Dukurs, Salzgeber, Schwery.
EV Zug: Genoni; Stadler, Hansson; Djoos, Cadonau; Gross, Schlumpf; Kreis; Herzog, Kovar, Simion; Allenspach, Lander, Klingberg; Bachofner, Senteler, Suri; De Nisco, Leuenberger, Hofer.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Zaetta, Leeger, Elsener, Saarela, Weibel (alle verletzt), Melnalksnis (Partnerteam). EV Zug ohne Zehnder, Martschini, Müller (alle verletzt). 55.11: Olofsson scheitert mit Penalty. SCL Tigers ab 58.57 ohne Torhüter. 59.45 Timeout SCL Tigers.