Tigers bestätigen Jason O’Leary als Headcoach

Aber sonst – viel Text um Nix

Die SCL Tigers planen, vieles zu verändern. Darunter fällt auch die Ersetzung von Headcoach Rikard Franzén durch Jason O’Leary. Wortreich werden weitere Veränderungen angekündigt. Es bleiben aber viele Fragen offen.

Blog • • von Bruno Wüthrich

In ihrer an Worten umfangreichen Medienmitteilung (hier klicken für den Originaltext) teilen uns die SCL Tigers folgendes mit:

  1. Jason O’Leary ersetzt ab der kommenden Saison Rikard Franzén als Headcoach der SCL Tigers. Assistiert wird er vom bisherigen U20-Elit-Trainer Alexander Mellizer.
  2. Die neue Unternehmensstrategie heisst «Vorwärts zu den Wurzeln». Dafür haben alle Bereiche und Fachteams, vom Sport, der Vermarktung bis zu Events & Gastro sowie Young Tigers ihre Visionen, Ziele und Massnahmen definiert.
  3. Mit dieser Positionierung sollen überregional Sponsoren für die Tigers oder Veranstaltungen für die ILFISHALLE, sowie junge, ambitionierte Spieler für die erste Mannschaft oder Eltern von talentierten Jugendlichen für die Young Tigers überzeugt werden.
  4. Damit wollen die SCL Tigers und die SCL Young Tigers in der Schweiz wieder eine der führenden Adressen in der Nachwuchsförderung werden. Die Grundlagen sollen auch dank der Pläne von Peter Jakob rund um das zweite Eisfeld sowie mit dem bestehenden «House of Young Tigers» und dem erfolgreichen Kooperationsprojekt «Hockey Country» gegeben sein.

Dies sind die vier Aussagen der Medienmitteilung der SCL Tigers von heute. Folgende Fragen bleiben vorerst offen:

  1. Was bedeuten diese Neuerungen für die 1. Mannschaft? Klar ist, dass wenn nicht kräftig in die Konkurrenzfähigkeit der 1. Mannschaft investiert wird, bring auch der Wechsel des Coaching Staffs nicht viel. Zumal man ja – wie der Mitteilung zu entnehmen ist – mit den bisherigen Leuten an der Bande zufrieden war und immer noch ist.
  2. Über die Art der Visionen, Massnahmen und Ziele der einzelnen Bereiche wurde nichts bekannt.
  3. Wollen die SCL Tigers und die SCL Young Tigers überregional Sponsoren, junge, ambitionierte Spieler für die erste Mannschaft und Eltern von talentierten Jugendlichen für die Young Tigers überzeugen, müssen sie bezüglich Punkt b) ihre Hosen schon noch etwas mehr runterlassen. Mit solchen Allgemeinplätzen ist niemand zu überzeugen.
  4. Es braucht dringend ein positives Statement von Peter Jakob bezüglich des zweiten Eisfeldes. Entschuldigung – aber Pläne dafür existieren inzwischen bereits eine Weile. Weder die SCL Tigers noch die SCL Young Tigers werden wegen irgendwelcher Pläne eine führende Adresse, sondern nur wegen deren Realisierung. Auch da: Wer Sponsoren überzeugen will, darf keine derartigen Abhängigkeiten offenlassen. Da müssen glasklare Statements her.

Fazit: Damit, dass Rikard Franzén nur eine Übergangslösung sein könnte, musste gerechnet werden. Die Lösung Jason O’Leary ist sicher interessant. Dass er mit dem SC Langenthal 2017 die Swiss League gewann, ist ein Leistungsausweis. Die Oberaargauer starteten damals nicht als Favoriten ins Championat. Unter Chris McSorley war er danach Assistent unter einem höchst ambitionierten und fordernden Coach. Er kennt deshalb das Schweizer Eishockey und kann die SCL Tigers weiterbringen. Aber es scheint völlig undenkbar, dass er sich mit einer Mannschaft zufrieden gibt, deren höchstes Ziel es ist, den letzten Tabellenplatz zu vermeiden, oder das von den meisten Experten als klare rote Laterne eingestuft wird. Dies bedeutet, dass Sportchef Marc Eichmann die Mittel erhalten muss, um vier gute Ausländer verpflichten und die eine oder andere Verstärkung mit Schweizer Lizenz zu verpflichten.

Und ganz wichtig: Es müssen zeitnah weitere Mitteilungen kommen, die glasklar kommunizieren, was wirklich geplant ist. Es ist äusserst mühsam, weit über 5'000 Zeichen lesen zu müssen, ohne entsprechend viel zu erfahren.