Kein Mut zum Widerspruch:
Auch Langnau stimmte für sieben Ausländer
Nur die ZSC Lions haben sich gegen die Erhöhung von vier auf sieben Ausländer gewehrt. Ambri enthielt sich wenigstens der Stimme.
Die Erhöhung von vier auf sieben Ausländer ab der übernächsten Saison (2020/23) wird die vermeintlich «Kleinen» wie Langnau oder Ambri in höchste Not bringen. Langnaus Präsident Peter Jakob sagt: «Wir können uns sieben Ausländer ganz einfach nicht leisten.»
Aber sein Geschäftsführer Peter Müller hat doch für die Erhöhung auf sieben Ausländer gestimmt. Peter Jakob sagt: «Ich habe volles Vertrauen zu ihm. Er wird schon richtig entschieden haben. Es hat halt eine Mehrheit gegeben.» Und noch einmal bekräftigt Langnaus Vorsitzender: «Ich habe Ihre Behauptung gelesen, dass wir mit hundertprozentiger Sicherheit auch mit sieben Ausländern spielen werden. Ich versichere Ihnen, es wird nicht so sein.» Seine Worte in Gottes Ohr. Geschäftsführer Peter Müller sagt, warum er zugestimmt hat: «Manchmal ist es notwendig, Kompromisse zu machen. Die sieben Ausländer sind ein Kompromiss, ursprünglich war ja von zehn die Rede. Wir werden so oder so unseren Weg gehen und selbst entscheiden, wie viele ausländische Spieler wir verpflichten werden Unsere Leistung definieren wir über die Mannschaft, nicht über die Anzahl Ausländer.»
Peter Jakob und Peter Müller stehen für die Bescheidenheit der Emmentaler, die seit Jahrhunderten gelernt haben, sich Mehrheiten anzupassen. Seit dem verlorenen Bauernkrieg, der dem «Bauernkönig» Niklaus Leuenberger 1653 buchstäblich den Kopf gekostet hat, neigen sie nicht mehr zum Aufstand. Sie passen sich lieber an, stimmen halt mal «Ja» wenn eigentlich «Nein» besser wäre und versuchen dann klug und schlau, mit den neuen Verhältnissen zurechtzukommen.
Die einzige Gegenstimme kam also von den ZSC Lions. Sie haben sich schon im Vorfeld konsequent gegen allen «Reform-Unsinn» (Mehr Ausländer, Financial Fairplay, Abschaffung Auf- und Abstieg) ausgesprochen.
Es hat zehn Ja gegeben. Ambri hat sich wenigstens der Stimme enthalten.
Wenn unser Hockey nicht ganz aus den Fugen geraten soll, dann sollten sich die vermeintlich kleinen besser organisieren und ein politisch einflussreicher werden. Und selbstsicherer.