SCL Tigers - EV Zug 3:2 (1:1, 0:1, 2:0)

Ebenso glücklicher wie auch verdienter Sieg gegen den EVZ

Die SCL Tigers starten erfolgreich in die wichtige Phase in Richtung des angestrebten 10. Ranges nach der Natipause. Sie drehen das Spiel im Schlussdrittel zu ihren Gunsten und bezwingen den EV Zug mit 3:2.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier trägt Miro Zryd den Puck mit Vollgas ins gegnerische Drittel und wird dort gleich für Unruhe sorgen (Bild: Bruno Wüthrich)

 

Drei Mal trafen Spieler des EV Zug die Torumrandung. Die SCL Tigers hatten also in diesem Spiel das nötige Glück. Doch der Sieg war trotzdem verdient. Denn auch die Langnauer hatten ihre Torchancen, die erste davon bereits nach sieben Sekunden. Weitere Möglichkeiten wurden grosszügig vergeben. Beispielsweise in der 28. Sekunde, als Wilson sich im Slot den Puck erkämpfte, und danach alle Zeit der Welt hatte, um schliesslich Tobias Stephan anzuschiessen. Der Torwart des EVZ war das erwartete Bollwerk und für die Tiger nur schwer zu bezwingen. Oder in der 50. Minute, als Evgeni Chiriaev die offene Torecke vor sich sah, aber ebenfalls nur den Pfosten traf. Manchmal schien es zum Verzweifeln.

 

Doch vor allem die beiden kurz aufenanderfolgenden Pfostenschüsse, beide in der 46. Minute, der erste von Fabian Schnyder, der nach einer Verletzung wieder ins Team des EVZ zurückgekehrt war, der zweite von Daniel Sondell, gab den Langnauer das Zeichen, dass schlussendlich der Puck doch zu ihren Gusten laufen könnte. Folgerichtig taten sie in der Folge deutlich mehr für das Spiel als die Zuger und wurden schliesslich auch dafür belohnt.«Kein Zweifel, wenn man Glück hat, gibt dies Auftrieb», bestätigt Martin Stettler den Steigerungslauf seiner Mannschaft im Schlussdrittel. Der Captain lief erstmals nach einem längeren Ausfall wegen einer Gehirnerschütterung wieder auf.

 

In der 55. Minute hatte Thomas Nüssli einen Energieanfall. Gleich zwei Mal hintereinander zog er gefährlich auf das Zuger Tor los, bediente schliesslich Kevin Clark, der den viel umjubelten Ausgleich realisierte. Und als die Langnauer in der 59. Minute ihr erst zweites Powerplay spielen konnten, ackerte Kyle Wilson den Puck zum Sieg in den gegnerischen Kasten. Nüssli bewies in diesem Spiel ein weiteres Mal, wie wichtig er für das Spiel der Emmentaler ist. Er verfügt nicht nur über einen ausgezeichneten Schuss, sondern auch über feine Hände und eine grosse Reichweite. Dringt er mit dem Puck am Stock ins gegnerische Drittel, sorgt er regelmässig für die höchste Alarmstufe. Der Herisauer sorgte heute gleich mehrmals dafür und war einer der auffälligsten im Tigerdress.

 

In den ersten vierzig Minuten wechselten sich die beiden Mannschaften gegenseitig mit Druckphasen auf das jeweils gegnerische Tor ab. Die beiden Torhüter, auf Seiten der Langnauer hütete der starke Damiano Ciaccio, beherrschten die Szenerie. Den Führungstreffer von Sandro Zangger in der 6. Minute egalisierte Tobias Bucher knapp 5 Minuten später. Gegen ende des zweiten Drittels spielte der EVZ erstmals in Überzahl und nutzte dies 97 Sekunden vor der zweiten Pause zur erneuten Führung. Die Tiger waren also im letzten Drittel gefordert.

 

Bei einer Niederlage ohne Punktgewinn und einem gleichzeitigen Vollerfolg der Kloten Flyers in Zürich hätten sich die SCL Tigers im Teletext rot einfärben lassen müssen. Die Farbe Rot in der Rangliste bestätigt die Teilnahme an der Platzierungsrunde, in welchem die vier hintersten Teams in der Rangliste in einer Doppelrunde gegeneinander antreten und die beiden Playout-Finalisten untereinader ausmachen. Diese rote Einfärbung konnten die Langnauer mit ihrem Sieg (und auch, weil Kloten nicht das Punktemaximum einfuhr) verhindern. Doch der Fokus der Tiger liegt auf dem Erreichen von Rang 10 nach 56 Runden, welcher ebenfalls frühzeitig den Ligaerhalt sichert. Weil mit dem Erfolg über den EVZ auch wieder etwas zusätzliches Selbstvertrauen ins Team zurückkehren wird, und weil die drei Punkte gegen den EVZ Gold wert sein könnten, ist dieser 10. Rang ein absolut realistisches Ziel. Die Langnauer haben eine sich anbahnende Krise abwenden können und sind im weiteren Verlauf der Meisterschaft ein ernst zu nehmender, weil selbstbewusster Gegner, der durchaus fähig schint, sechs Punkte Rückstand in zehn verbelibenden Spielen aufholen zu können.

 

SCL Tigers - EV Zug 3:2 (1:1, 0:1, 2:0)

 

Ilfishalle 5'856 Zuschauer. SR: Massy/Stricker. Gnemmi/Tscherrig. Tore: 6.Zangger (Morant) 0:1. 11. Bucher (Hecquefeuille) 1:1. 39. Immonen (Bouchard, Martschini, Ausschluss Chiriaev) 1:2. 55. Clark (Nüssli) 2:2. 58. Wilson (S. Lindemann, DiDomenico, Ausschluss Erni) 3:2. Strafen: je 2-mal zwei Minuten.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Müller, Hecquefeuille; K. Lindemann, Weisskopf; A. Gerber, Zryd; Stettler; DiDomenico, Wilson, Bucher; Nüssli, Gustafsson, Clark; C. Moggi, Albrecht, Wyss; Haas, Chiriaev, S. Lindemann; S. Moggi.

 

EV Zug: Stephan; Grossmann, Ramholt; Sondell, Schlumpf; Alatalo, Morant; Erni, Blaser; Bouchard, Immonen, Lammer; Suri, Holden, Martschini; Zangger, Peter, Bürgler; Sentler, Diem, Schnyder.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Koisdtinen, Bärtschi, Murray, T. Gerber (alle verletzt), Berger, Gossweiler, Ronchetti (überzählig). EV Zug ohne Marchon (gesperrt), Sieber (verletzt) Bader, Lüthi, Thibaudeau (alle überzählig). 9. Lattenschuss Bürgler. 46. Pfostenschuss Schnyder. 46. Pfostenschuss Sondell. 50. Pfostenschuss Chiriaev. Zug ab 58.56 ohne Torhüter.