SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)

Erster Heimsieg der Saison und Übergabe der roten Laterne an den Gegner

3:0! Erstmals ind dieser Saison ausverkauftes Haus! Erster Heimsieg! Erstmals auf einem andern als auf dem 12. Rang! Und erstmals ohne Gegentor! Die SCL Tigers haben sich unter Heinz Ehlers stabilisiert. Sie sind in der Saison 2016/17 angekommen.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Damiano Ciaccio konnte sich über Arbeit wahrlich nicht beklagen. Dass er seinen Kasten rein hielt, ist aber auch der Unterstützung seiner Teamkollegen zu verdanken. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Fünf Punkte an einem Wochenende. Dies hat es in dieser Saison bei den SCL Tigers noch nicht gegeben. Doch das Rühmen der Leistung seiner Mannschaft wollte Pascal Berger nicht so recht über die Lippen kommen. «Gestern haben wir den Sieg "gestohlen". Heute haben wir sicher verdient gewonnen. Aber trotzdem wir unseren Kasten rein halten konnten, sind wir defensiv noch zu wenig gut. Wir müssen uns noch klar verbessern, und unser Weg ist noch sehr, sehr lang.» Doch FANTIGER meint: Ein Sieg mit einem Powerplay-Tor und zwei erzielten Shorthandern ist nicht schlecht.

Denn zu sehen war eine Langnauer Mannschaft, wie sie zuvor in einem Heimspiel noch nie über 60 Minuten zu sehen war. Gottéron ackerte und rackerte, versuchte zunehmend verzweifelt, resultatmässig den Anschluss zu finden, traf aber auf einen Gegner, der ebenso rackerte und ackerte, und trotz aller Offensivbemühungen des Gegners diesem den Weg zum Tor versperrte. Zwar konnte sich Tiger-Hüter Damiano Ciaccio über Arbeit wahrlich nicht beklagen (Arbeitslosigkeit sieht definitiv anders aus), und doch ist sein Shotout auch seinen Teamkollegen zu verdanken, die es eben nicht zuliessen, dass die Fribourger ihre Offensivqualitäten entfalten konnte. Richtig dicke Chancen Gottérons sind rasch gezählt, und an den Fingern einer Hand locker aufzuzeigen.

Optimales Startdrittel

Die SCL Tigers starten gut in die Partie. Nach zwei wunderschönen Onetimer-Toren Tags zuvor in Davos durch Thomas Nüssli und Eero Elo doppelt Letzterer heute in der 7. Minute und verwertet im Powerplay ein ideales Zuspiel des Finnen Ville Koistinen direkt. Man beginnt darüber nachzudenken, wie gross die Unterschiede im Leistungsvermögen sind, wenn das Selbstvertrauen fehlt, oder aber jetzt, wenn es zu stimmen beginnt.

Als in der 10. Minute Philippe Seydoux wegen eines Stockschlags in die Kühlbox muss, kommt die Gelegenheit für Gottéron, das Skore ebenfalls im Überzahlspiel auszugleichen. Doch es soll anders kommen. Der Puck gelangt in den Besitz von Chris DiDomenico, der sie ins gegnerische Drittel bringt, wo er sie vorerst an einen Gegenspieler verliert, aber sie sich hinter dem Tor wieder zurück kämpft, und Ville Koistinen bedient. Der Finne lässt im Stile eines abgebrühten Goalgetters Gottéro-Hüter Benjamin Conz alt aussehen und erhöht auf 2:0.

Danach beschränken sich (ob gewollt, oder vom gegner aufgezwungen) die SCL Tigers vorwiegend darauf, den Vorsprung zu halten und vereinzelt Nadelstiche zu setzen. Das Geschehen wickelte sich fortan vor allem im Drittel der Langnauer ab, allerdings ohne, dass es richtig kritisch geworden wäre. Gottéron hat zwar ein grosses Potential, aber die Mannschaft ist derzeit völlig verunsichert. Den letzten Treffer kassierten die Fribourger fünf Sekunden vor Schluss ins leere Tor. Weil zu diesem Zeitpunkt Langnaus Topskorer Thomas Nüssli auf der Strafbank sass, war auch dieser Treffer ein Shorthander. Chris DiDomenico krönte damit seine gute Leistung an diesem Abend. Wie die SCL Tigers hat auch Gottéron kürzlich den Coach gewechslt. Unter Larry Huras resultierten in vier Spielen drei Niederlagen und lediglich ein Sieg. Hein Ehlers Bilanz ist klar besser. Fünf Punkte aus drei Spielen, zwei Siege und nur eine Niederlage sind seine Bilanz in Langnau.

Nächstes Wochenende ist Derby-Zeit. Die SCL Tigers treten zwei Mal gegen den SC Bern an. Am Freitag auswärts und danach am Samstag in der Ilfishalle, die wohl nach dem heutigen Spiel dannzumal zum zweiten Mal ausverkauft sein dürfte.

 

SCL Tigers - HC Fribourg-Gottéron 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)

 

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer, SR: Mandioni/Massi, Abegglen, Progin. Tore: 7. Elo (Koistinen, Schremp, Ausschluss Rathgeb). 1:0. 11. Koistinen (DiDomenico, Auschluss Seydoux!) 2:0. 60. (59.55) DiDomenico (Ausschluss Nüssli! ins leere Tor) 3:0. Strafen: 6-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 5-mal zwei Minuten gegen Gottéron.

 

SCL Tigers: Ciaccio; Koistinen, Seydoux; Randegger, Weisskopf; Müller, Currit; Zryd; Elo, Schremp, Kuonen; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; R. Gerber, P. Berger, Lindemann; Haas, A. Gerber, Chiriaev; T. Gerber.

 

Gottéron: Conz; Piccard, Rathgeb; Stalder, Schilt; Abplanalp, Kienzle; Chaviallaz; Ritola, Cervenka, Sprunger; Pihlström, Gustafsson, Mottet; Neuenschwander, Rivera, Neukomm; Loichat, Chiquet, Vauclair.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Shinnimin, Moggi, Murray, Blaser (alle verletzt), Stettler (krank), Wyss (überzählig). Gottéron ohne Maret, Bykov, Fritsche, Marchon, Mauldin, Schmutz, Leeger. 10.47: Timeout Gottéron. 56.08: Timeout SCL Tigers. Gottéron von 58.18 bis 59.56 ohne Torhüter.