Frischer Wind in der Ilfishalle

Um neun Uhr besammelten sich Spieler und Staff der SCL Tigers am Dienstag in der Ilfishalle, eine Stunde später übte die Überraschungsmannschaft der vergangenen Saison erstmals wieder auf glatter Unterlage.

News •

Die rund zwei Dutzend Zuschauer sahen acht neue Gesichter am Werk. SCB-Rückkehrer Martin Stettler sprach nach dem zweistündigen Training von einem «besonderen Tag. Diese Halle war vor dem Wechsel nach Bern über zehn Jahre mein zweites Zuhause. Es ist schön, wieder zurück zu sein.»

Stürmer Joël Perrault, zuletzt in der NHL-Organisation Vancouvers engagiert, lobte die Trainingsqualität und die gute Stimmung. «Der Kontrast zur NHL ist natürlich sehr gross. Hier ist alles kleiner, aber auch sympathischer und familiärer.» Am Sonntagmorgen war Perrault in Kloten gelandet und am Flughafen von Fanklubmitgliedern mit Kaffee und Gebäck empfangen worden. «So etwas habe ich noch nie erlebt. Die Fans sind leidenschaftlich; ich kann es kaum erwarten, vor ihnen um Punkte zu spielen.»

Mehr spielerisches Potenzial

Auch Trainer John Fust weilte im Sommer in Übersee. Er habe seine Batterien aufladen müssen, die vergangene Saison sei extrem intensiv gewesen. «Ich verbrachte aber auch viel Zeit im Theorieraum, habe neue Ideen entwickelt und mich mit verschiedenen NHL-Coachs ausgetauscht», erklärte der 39-Jährige. Die zahlreichen Spielerwechsel erachtet er als positiv; «das spielerische Potenzial ist grösser geworden». Es gehe nun darum, dass sich eine neue Hierarchie bilde, meinte Fust.

Mit der physischen Verfassung seiner Akteure nach dem Sommertraining, in welchem Assistenzcoach Alex Reinhard Regie geführt hatte, ist Fust zufrieden. Er hält die Kadenz mit täglich zwei Einheiten auf dem Eis vorerst hoch. «Ich habe diesen Sommer härter trainiert als zuletzt in Bern», erklärte Stettler, worauf Fust schmunzelnd entgegnete: «Genau so muss es sein.»

Der Langnauer Kader ist an für sich komplett, Angreifer Stefan Mäder (zuletzt an Basel ausgeliehen) kann sich in den nächsten Wochen für einen Platz aufdrängen. Unklar ist die Zukunft des nicht mehr erwünschten Stürmers Brendan Brooks, der noch eine Saison auf der Lohnliste steht. Der Kanadier weilt in seiner Heimat, sein Agent steht in Kontakt mit mehreren Vereinen aus Europa.