Endlich wieder ein Sieg:
Wertvoll, auch wenn man sich dafür nichts kaufen kann
Die SCL Tigers zittern sich gegen Langenthal zum Sieg. Noch ist es nur Vorbereitung. Zudem bietet der kleine SCL momentan eher bescheidenes Swiss League Niveau. Aber beides ist egal. Wichtig ist, dass die Tiger wieder mal einen Sieg zu spüren bekamen.
Scheissegal, auf welchem Niveau das Spiel war. Scheissegal, dass der Gegner aus der Swiss League war und dort akktuell wohl nicht über das Mittelmass hinaus kommt. Scheissegal, dass der Sieg trotzdem erzittert werden musste. Wichtig ist, dass die Tiger gewonnen haben. Nicht auszudenken, wenn es gegen diesen bescheidenen Gegner erneut eine Niederlage abgesetzt hätte. Aus diesem Tal wären die Langnauer nicht mehr heraus gekommen. Nach 23 Niederlagen in 24 Spielen weiss doch keiner mehr, wie sich ein Sieg anfühlt. Jetzt weiss man es wieder. Immerhin.
Der SC Langenthal stellt derzeit wahrlich keine Übermacht dar. Nicht vergleichbar mit dem meisterlichen SCL früherer Jahre. Die Oberaargauer machen derzeit schwierige Zeiten durch. Stichwort ungelöste Stadionfrage, Stichwort Budgetkürzungen. Lediglich ein Ausländer steht derzeit zur Verfügung. Die SCL Tigers traten mit deren fünf an. Die Ausländer spielten denn auch eine dominierende Rolle bei den Emmentalern. Die ersten drei Treffer wurden allesamt von den Ausländern erzielt (2 xSaarela, Pesonen) und an den ersten beiden Treffer waren nur die Imports beteiligt. Auch zum vierten Treffer (Schmutz) gab ein Ausländer den entscheidenden Pass. Aufgefallen ist aber (auch bereits gegen den SC Bern), und das wollen wir positiv erwähnen, dass das Boxplay der Langnauer recht gut funktioniert.
Das führt uns zu der erfreulichen Feststellung, dass Langnaus Ausländer geliefert haben. Ernüchtert fragen wir uns jedoch, was gewesen wäre, wenn das Team aus der National League ebenfalls nur mit einem Ausländer hätte antreten dürfen. Das bei den Emmentalern mit Grenier, Huguenin, Erni, Sturny, Weibel, Salzgeber und Aeschbach einige Titulare fehlten, hilft uns bei dieser Erkenntnis nicht viel weiter. Auch der Gegner war nicht breit aufgestellt.
All diese Überlegungen sind aber vorerst zweitrangig. Wenn eine Mannschaft so oft verliert wie dies die SCL Tigers in letzte Saison letze Saison getan haben, dann werden Siege in der Vorbereitung zur nächsten Saison plötzlich wichtig. Denn Siegen will gelernt sein. Dauernde Niederlagen bringen zuerst Ungewissheit, später aber die Gewissheit, nicht gut genug zu sein. Nicht verschweigen wollen wir, dass dieser Erfolg sehr verdient war. Die Langnauer schnürten ihren Gegner phasenweise regelrecht ein. Das Resultat, zuletzt erzittert, hätte auch deutlicher ausfallen können, ja müssen.
Es ist ein bescheidener Anfang. Aber es ist ein Anfang. Jetzt muss man Thierry Parelini arbeiten lassen. Er wird es weiterhin nicht leicht haben. Wegen diesem einen Sieg werden aus seinen Spielern nicht plötzlich Sieger oder gar Überflieger. Am 8. September treten die SCL Tigers in Pruntrut gegen den HC Ajoie zu einem Testspiel an. Auch das ein wichtiges Spiel. Es gilt, einem potentiellen Gegner beim Gerangel gegen den letzten Tabellenrang Präsenz zu markieren. Die Teams von Ajoie und Kloten sind nicht besser als die SCL Tigers.