Es ist wieder vieles möglich:
Halten die Nerven der Langnauer?
Trotz des wichtigen einen Punktes bei den ZSC Lions: die Ausbeute gegen die beiden Zürcher Klubs vom vergangenen Wochenende war zu wenig. Noch immer ist die Ausgangslage für die SCL Tigers für das Erreichen des Play In gut. Doch sie hat arg gelitten.
Zuerst das Positive: für den HC Lugano sind die SCL Tigers ausser Reichweite. Ein Abrutschen auf den zweitletzten Rang ist für die Tiger auch theoretisch nicht ehr möglich.
Doch schauen wir zuerst mal auf die Rangliste, nachdem nach der gestrigen Runde (Biel und Genf haben wichtige Siege eingefahren) nun alle Mannschaften 50 Partien bestritten haben. Diese präsentiert sich wie folgt (nur die in den Strichkampf um Rang 10 involvierten Klubs aufgeführt):
8. |
SCL Tigers |
71 |
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9. |
HC Ambri |
70 |
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10. |
EHC Biel |
69 |
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11. |
Genf |
68 |
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12. |
Rapperswil |
67 |
Die beiden Klubs Fribourg-Gottéron und EHC Kloten spielen in diesen Kampf nur noch insofern eine Rolle, weil sie sich um die direkte Qualifikation für die Playoffs ein Fernduell liefern. Die Freiburger haben in den letzten Partien geschwächelt (nur 3 Punkte aus den letzten 4 Spielen) und werden nun von Kloten hart bedrängt. Während der EHC Kloten gegen keines der in den Strichkampf um Rang 10 involvierten Teams mehr antritt, reist Gottéron in seinem letzten Spiel noch nach Ambri. Der Ausgang dieser Partie könnte auch für die SCL Tigers entscheidend sein.
Die Brisanz in der Partie gegen den EHC Biel
Ganz klar immer noch die besten Karten um einen Platz im Play In haben die SCL Tigers. Aber das «immer noch» suggeriert, dass diese Karten auch schon besser waren. Gerade die Direktbegegnung mit dem EHC Biel (in Biel) wird es in sich haben. Um auch vor der abschliessenden 52. Runde noch vor den Seeländern zu liegen, benötigen die Langnauer einen Punkt. Die Langnauer empfangen zum Schluss dann noch den HC Ajoie. Eine heikle Aufgabe gegen einen unbequemen Gegner, der in dieser Partie weder etwas zu gewinnen noch zu verlieren hat, aber für das unvermeidliche Play Out viel Selbstvertrauen tanken könnte, ein Sieg in Langnau vorausgesetzt. Der EHC Biel muss für sein letztes Spiel nach Lugano reisen. Die Südtessiner liegen derzeit auf dem 13. Rang. Gewinnt der EHC Biel gegen Langnau einen Punkt, ist für die Luganesi das Play In nicht mehr möglich, aber immerhin noch die vorzeitige Rettung. Also die Vermeidung der Play Out – Serie gegen Ajoie.
Fernduelle gegen Ambri, Genf und die Lakers
Den SCL Tigers punktemässig am nächsten ist der HC Ambri-Piotta. Er liegt mit seinen 70 Punkten lediglich einen Punkt hinter den Langnauern, benötigt jedoch wegen der schlechteren Bilanz aus den Direktbegegnungen zwei Punkte, um diese zu überholen. Die Leventiner empfangen noch den SC Bern (immer ein heisses Duell) und reisen dann nach Freiburg, wo Gottéron möglicherweise noch um den direkten Einzug in die Play Offs kämpfen wird.
Oh – hätten doch die SCL Tigers in Genf nicht noch diesen Gegentreffer kassiert, der zwei Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit zum Ausgleich für die Genfer und danach zu deren Sieg nach Verlängerung geführt hat. Die Tiger könnten heute von Genf auch theoretisch nicht mehr eingeholt werden. Auch so liegen die Grenats drei Punkte hinter den Emmentalern, haben aber – dank dieses Sieges – die bessere Bilanz aus den Direktbegegnungen. Drei Punkte mehr aus den beiden letzten Runden würden für Genf reichen, die Langnauer zu überholen. Dies zu schaffen, ist Servette, welches die letzten vier Spiele allesamt gewonnen hat, durchaus zuzutrauen. Als vorletzter Gegner reist der HC Lugano an den Genfersee, bevor dann für die Genfer die Reise zum SC Bern bevorsteht.
Bleiben noch die Lakers. Auch sie können die SCL Tigers noch ein- und überholen, müssen aber dafür wegen der schlechteren Bilanz aus den Direktbegegnungen aus den beiden letzten Runden fünf Punkte mehr realisieren. Rapperswil reist dafür noch nach Pruntrut, wo es die erste Partie gegen Ajoie verloren hat, und empfängt danach den ehemaligen Lieblingsgegner HC Davos. Ehemalig deshalb, weil in dieser Saison alle drei Direktbegegnungen verloren gingen. Doch das will nichts heissen.
Ein verwegener Blick nach vorne
Für die SCL Tigers ist sogar die direkte Qualifikation für die Playoffs noch möglich. Dafür müssten sie jedoch beide Partien (auswärts in Biel und zuhause gegen Ajoie) in der regulären Spielzeit gewinnen, während Gottéron und Kloten ihre letzten beiden Spiele ebenfalls jeweils in der regulären Spielzeit verlieren.
Sowohl Kloten wie auch Gottéron könnten den Langnauern diesen Gefallen durchaus machen. Die Freiburger müssen nämlich noch nach Lausanne und empfangen dann Ambri, während der EHC Kloten den EV Zug empfängt und danach zu den ZSC Lions reist. Fast will es scheinen, als sei es eher möglich, dass sowohl Kloten als auch Gottéron keinen einzigen Punkt mehr gewinnen, als dass Langnau gleich sechs Punkte einfährt. Die Partie gegen Kloten hat gezeigt, dass das Erreichen ihres Saisonzieles für die Langnauer ein Nervenspiel werden könnte.