SCL Tigers - HC Red Ice Martigny 3:2 (1:1, 2:1, 0:0)

Hauchdünner Sieg zum Jahresabschluss

Ein weiterer Dreipunkte-Sieg für die SCL Tigers zum Ende des Jahres. Damit gewannen die Langnauer auch ihr zweites Spiel ohne Chris DiDomenico. Ein bisschen vermisst wurde der Liga-Topscorer aber schon.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Nüssli Action

Zimmerte den Puck zum 2:1 in die Maschen: Thomas Nüssli. Bild: Susanne Bärtschi

 

Es war ein schwieriges Spiel für die SCL Tigers. Coach Bengt-Ake Gustafsson hatte seine Linien durchgemischt, und belies diese bei einer gegnerischen Strafe jeweils gleich auf dem Eis. Dies merkte man den Spiel der Langnauer an. Trotz zwei Treffen in Überzahl war das Powerplay kein Glanzstück. Nachdem die ersten beiden Strafen ohne nennenswerten Spielzug und ohne Tormöglichkeit ungenutzt blieb, hämmerte Thomas Nüssli bei der dritten Strafe gegen Red Ice ein Zuspiel von Kim Lindemann noch bevor ein Powerplay aufgezogen wurde zur 2:1 Führung ins Netz von Martigny-Hüter Reto Lory (25.). Zuvor hatten Claudio Moggi zur 1:0 Führung (8.) und Mike Knoepfli im Powerplay zum 1:1 (18.) getroffen. Das 3:1 erzielte Sven Lindemann in doppelter Überzahl (33.). Ein Umstand, den wir trotzdem etwas rühmen wollen, denn alltäglich sind Tore der Tiger bei fünf gegen drei nicht. Besonders im Powerplay fehlte Topscorer Chris DiDomenico halt schon. Auch der Anschlusstreffer zum 3:2, gleichzeitig der Endstand, fiel bei doppelter nummerischer Überlegenheit (39.). Diesmal waren Sven Lindemann und Tobias Bucher in der Kühlbox.

 

Es spricht für die Langnauer, dass sie solch schwierige Spiele gewinnen. Kein Team kann über eine ganze Saison immer gut spielen. «Wir trainieren zuletzt hart, weil wir im Januar gleich dreizehn Spiele zu bestreiten haben», erklärte Thomas Nüssli. «Unser Coach wechselte heute die Linien einfach konsequent durch, gab jedem Block ungefähr gleich viel Eiszeit.» Dass es trotz frisch durchmischten Linien und fehlendem Topscorer zum Sieg reichte, b egründete Nüssli so: «Wir wollten diesen Sieg, doch wir haben nicht nur DiDomenico, sondern sind breit abgestützt und haben viel Qualität. Dies muss auch so sein, wenn wir im Rennen um den Aufstieg eine Chance haben wollen.»

 

Zuletzt mussten die Tiger jedoch um den sieg noch bangen. Nachdem Tobias Bucher 68 Sekunden vor Schluss noch eine Strafe fasste, nahm Red Ice coach Albert Malgin ein Timeout und beorderte seinen torhüter vom Eis. Mit vereinten Kräften und etwas Glück überstanden die Langnauer jedoch diese heikle schlussphase.

 

Die SCL Tigers wechseln mit sagenhaften 19 Punkten Vorsprung auf La Chaux-de-Fonds (hat ein Spiel mehr) und Olten (hat zwei Spiele mehr) ins neue Jahr. Doch am 2. Januar folgt gleich der Knüller gegen den amtierenden Meister EHC Visp. Die Oberwalliser liegen zwar gleich 25 Punkte hinter den Langnauern, doch in den Direktbegegnungen haben sie die Nase vorne. In diesem Heimspiel zum Jahresauftakt gleich Präsenz zu markeiren, wird deshalb für beide Mannschaften gleichermassen wichtig sein. Die Visper marschieren im Gegensatz zu den Langnauern nicht einfach durch die Meisterschaft, aber gewinnen immer wieder die wichtigen Spiele. In der letzten Saison wurden sie von Quali-Rang fünf aus Meister, gewannen dabei den Playoff-Final gegen die Tiger, gegen welche sie bereits in den Direktbegegnungen der Qualifikation die Nase vorne hatten.

 

Selbstredend, dass es gegenüber dem heutigen Spiel eine markante Steigerung braucht, wenn das Spiel gegen die Visper gewonnen werden soll. Doch eine Mannschaft, welche den Weg zum Sieg immer wieder findet, egal in welcher Besetzung und Durchmischung sie auftritt, ist auch gegen den Meister Favorit.

 

 

SCL Tigers - HC Red Ice Martigny 3:2 (1:1, 2:1, 0:0)

 

Ilfishalle, 5'161 Zuschauer. SR: Dipietro/Koch, Betschart/Bürgi. Tore: 8. C. Moggi (Nüssli) 1:0. 18. Knoepfli (Maret Franzén, Ausschluss Haas) 1:1. 25. Nüssli (K. Lindemann, Lakos, Ausschluss Knoepfli) 2:1. 33. S. Lindemann (Bucher, Ausschlüsse Faic, Marghitola) 3:1. 39. Montandon (L. Zanatta, Lakhmatov, Ausschlüsse Bucher, S. Lindemann) 3:2. Strafen: 5-mal zwei minuten gegen die SCL Tigers, 7-mal zwei Minuten gegen Red Ice.

 

SCL Tigers: Croce; K. Lindemann, Lakos; Currit, Stettler; Ronchetti, Zryd; Bonnet, Bärtschi; T. Gerber, C. Moggi, Nüssli; S. Lindemann, Bucher, Rexha; Haas, A. Gerber, Sterchi; Wyss, Albrecht, Schlapbach.

 

HC Red Ice: Lory; Maret, Borlat; Hostettler, L. Zanatta; Marghitola, M. Zanatta; Sirokovs, Marti; Knoepfli, Chiriayev, Franzén; Lakhmatov, Montandon, Starkov; Dähler, Ulmann, Douay; Brem, Faic, Zorin.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne S. Moggi, Rüegg (verletzt), Hecquefeuille, Gustafsson (rekonvaleszent), Müller (krank), DiDomenico (Spengler Cup), Haberstich, Bandiera (Elite A). Red Ice ohne Descloux, Wick, Malgin, Wyssen, Gailland. 59.52 timeout Red Ice. Red Ice von 59.52 ohne torhüter.