Spekulieren erlaubt:

Kehrt ein verlorener Sohn nach Langnau zurück?

Langnaus Sportchef Marc Eichmann bestätigt sein Interesse an Lakers-Stürmer Kevin Clark (33) und weitere interessante Personalien.

News • • von Klaus Zaugg

Bei den Lakers wird der viertbeste Torschütze der gesamten Liga ausgemustert. Der kanadische Stürmer Kevin Clark (46 Spiele/21 Tore) muss per Ende Saison gehen. Weil die Lakers künftig nicht mehr vier ausländische Stürmer beschäftigen werden. Clark muss einem ausländischen Verteidiger Platz machen.

Langnaus Sportchef Marc Eichmann sagt: „Das hat uns überrascht. Wenn ein Stürmer einen Job sucht, der diese Saison schon mehr als 20 Tore erzielt hat, dann sind wir interessiert.“ Die SCL Tigers haben für nächste Saison noch keinen ausländischen Stürmer unter Vertrag.

Kevin Clark also nach Langnau? Warum nicht? Er stürmte schon einmal eine Saison für die Emmentaler (2015/16). Obwohl er in 42 Qualifikationspartien respektable 18 Treffer erzielte, musste er gehen, bewährte sich anschliessend in der höchsten schwedischen Liga und in der KHL, ehe er im Laufe der Saison 2018/19 bei den Lakers in die Schweiz zurückkehrte. Seither hat er in 123 NL-Partien 54 Tore erzielt.

Ein Wechsel nach Langnau wäre also so etwas wie die Heimkehr eines verlorenen Sohnes. Der damalige Entscheid, den Vertrag im Frühjahr 2016 nicht mehr zu verlängern, war in Langnau intern ziemlich umstritten und ist bereut worden.

Was die Verhandlungen sicherlich erleichtert: Kevin Clark hat den gleichen Agenten wie Ben Maxwell (32). Den Vertrag mit dem Kanadier möchten die Langnauer gerne verlängern und sein Agent, dessen Name dem Chronisten soeben entfallen ist, bestätigt das Angebot. Zahlen nennt er keine, bezeichnet Langnaus Offerte für eine Verlängerung um zwei Jahre aber als „halt den Umständen entsprechend, aber in meinen Augen fair.“

Allerdings gibt es bei Kevin Clark das gleiche Problem wie bei Ben Maxwell: ein Wettbieten mit finanzkräftigeren Liga-Konkurrenten bringt Marc Eichmann bald einmal in die engen Hosen.

Langnaus Sportchef beschäftigt sich noch mit weiteren interessanten Personalien. Loïc In-Albon (23) hat bei den Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung keine guten Karten. Er steht in seiner zweiten Saison im Emmental und hat in bisher 58 Partien bloss 9 Punkte beigesteuert.

Durchaus möglich, dass er einer „Zaubermaus“ Platz machen muss. Die Langnauer haben Benjamin Bonvin (19) nach Sierre ausgeliehen. Er hat als Junior bis zu drei Punkten pro Partie zelebriert und auch diese Saison bei den Elite-Junioren in 11 Spielen 19mal gepunktet.

Nun wird er bei Sierre im Erwachsenenhockey getestet (34 Spiele, 6 Punkte). Sein Ausbildungsvertrag in Langnau läuft aus und Marc Eichmann berät sich mit seinen Scouts, ob es sich lohnt, dem technisch hochbegabten, aber noch etwas „schmalbrüstigen“ Künstler einen Profivertrag zu geben. Auf Anfrage bestätigt er: „Ja, wir beobachten ihn jetzt in den Playoffs mit Sierre aufmerksam.“

Wer weiss, vielleicht wird ja aus ihm der nächste Patrick Petrini. Der 19jährige Stürmer hat diese Saison nach seiner Beförderung vom Junior zum Profi bisher in 33 Partien 10 Punkte produziert.