Heimniederlage gegen Ambri

Langnaus Playoffheld von 2011 feiert Shotout in der Ilfishalle

Im Abschluss unbeholfene SCL Tigers verlieren das intensive Spiel gegen den HC Ambri-Piotta. Die Leventiner verdienten sich den Sieg mit einer aufopfernden Leistung. Beide Tore Ambris erzielte Dominic Zwerger.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Gegen Ende des zweiten Drittels ging es vor dem Gehäuse von Ambris Benjamin Conz zwitweilig hoch her. Doch der Tiger-Playoffheld von 2011 liess sich nicht bezwingen. Bild: Bruno Wüthrich

 

Für die Fans der SCL Tigers muss diese Partie ähnlich zum Verzweifeln gewesen sein wie für die rotgelben Spieler auf dem Eis. Irgendwie war immer etwas zwischen dem abschliessenden Langnauer und dem Tor von Ambri Piotta. Entweder war es ein Stock eines Weissblauen, oder dann war es deren Torhüter Benjamin Conz, Langnaus Held der Saison 2011, als er als 17-Jähriger die zuvor playofflosen SCL Tigers in die Playoffs hexte. Conz wäre damals in Langnau geblieben, wenn er gedurft hätte. Doch sein «Besitzer» Chris McSorley und Langnaus damaliger Geschäftsführer Ruedi Zesiger hatten etwas dagegen. McSorley wollte unbedingt 400'000 Franken, Zesiger wollte diese nicht bezahlen. Conz' Karriere kam danach in Lugano und in Fribourg ins Stocken, und auch in Ambri ist er nicht immer ganz unbestritten. Heute aber hielt er alles, was zu halten war, und manchmal sogar etwas mehr.  Doch oft zielten die im Abschluss immer hektischer agierenden Langnauer auch schlicht daneben.

Dabei lieferten die Emmentaler mit Ausnahme des letzten Passes oder des Torschusses eine gute Partie. Am Willen hat es ganz bestimmt nicht gelegen, dass es heute nicht zum Sieg gereicht hat. Doch trotz der intensiven Behühungen der Einheimischen: die Gäste wollten den Sieg heute noch mehr. Sie betrieben deswegen einen immensen Aufwand und hatten manchmal auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite.

Dagegen klebte den Langnauern auch das Pech an den Stöcken. Denn trotz aller Kritik im Abschluss kamen sie zu einer ganzen Reihe erstklassiger Chancen. Allein im Startdrittel scheiterten Anton Gustafsson (5.), Mikael Johansson (11.) und Raphael Kuonen (20.) aus Positionen, wo man die Kiste einfach treffen muss. Insgesamt acht kleine Strafen der Gäste vermochten die Gastgeber nicht zu nutzen, wobei sie gegen Ende des Mitteldrittels sogar 1,12 Minuten in doppelter Überzahl agieren durften. Doch ausgerechnet in diesen Powerplays waren die Langnauer harmlos. Erst einmal waren sie in den vier Spielen der bisherigen Saison in Überzahl erfolgreich. Das ist einfach zu wenig.

Deutlich weniger Torgelegenheiten hatten die Leventiner. Aber sie hatten eben auch. Und als Dominic Zwerger seine Farben in der 33. Minute in Führung schoss, wurde es eng für die Langnauer. Zunehmend wurden sie nervöser. Anders als noch im Startspiel gegen die Lakers verloren sie ihre Ruhe. Ihr Anrennen glich je länger das spiel dauerte, desto mehr einem Verzwieflungsakt. Aber eben: es brauchte schon den sackstarken Benjamin Conz, die leidenschaftliche Leistung und eine Portion Glück, die ein Team auch nicht jeden Tag hat, damit Ambri den Sieg festhalten konnte.

 

 

SCL Tigers - HC Ambri-Piotta 0:2 (0:0, 0:1, 0:1)

Ilfishalle, 5'565 Zuschauer. SR: Hebeisen/Mollard, Kovacs/Haag. Tore: 33. Zwerger (D'Agostini, Novotny) 0:1. 58. Zwerger (Kostner) 0:2. Strafen: 3-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 8-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SCL Tgiers: Punnenovs; Blaser, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Leeger, Kindschi; Dostoinov, P. Berger, Elo; Pesonen, Johansson, Kuonen; Neukom, Gustafsson, DiDomenico; N. Berger, Diem, Rüegsegger.

HC Ambri-Piotta: Conz;Dötti, Ngoy; Guerra, Kienzle; Fischer, Jelovac; Pinana, Mazzolini; Zwerger, Novotny, D'Agostini; Kubalik, Müller, Hofer; Incir, Kostner, Trisconi; Kneubuehler, Goi, Lauper.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Peter, Nüssli (beide verletzt), Randegger (Langenthal), Gagnon,Melnalksnis. Ambri ohne Lerg, Plastino, Rohrbach, Bianchi. 59. Timeout SCL Tigers