Nid nahgäh gwinnt:
Schweizer Fanszenen legen im Reform-Streit nach
Die gross angekündigten Reformen im Schweizer Eishockey sind ins Stocken geraten. Die Liga-Generäle versuchen es nun mit einer Umfrage. Doch die Fans sind auf der Hut und melden sich mit einem neuen Statement. Dieses wollen wir euch nicht vorenthalten.
Statement der Schweizer Fanszenen
„Ein Ende ist nicht absehbar“
Mit Genugtuung haben wir letzte Woche erfahren, dass die Ligareform der NLA bis frühestens im Sommer 2021 vom Tisch sei. Wir, die schweizerischen Fankurven, haben massgeblich dazu beigetragen. Versprochen wird nun Partizipation verschiedener Akteure. Selbstkritisch erklären die Verbandsoberen, dass es sich bei der Durchsetzung des Reformpaketes mitunter um ein Versäumnis kommunikativer Art gehandelt hätte. Was jetzt genau kommt, ist nicht klar. Haben die Genannten realisiert, dass eine Ligareform im Sommer besser durchsetzbar ist als während laufendem Betrieb?
Wir meinen: Nicht die Kommunikation der Verbandsakteure war schlecht, sondern die Reform und ihre Bestandteile an sich. Doch damit nicht genug. Was jetzt folgt, ist die Taktik der «strategischen Einbindung» der Widerstände: Fans sollen unter dem Titel «Dini Liga» an einer Umfrage teilnehmen, die aus teilweise unverschämten Suggestivfragen besteht. Die Fanvertreter haben der National League Ende Februar davon abgeraten eine Umfrage zu starten, deren Resultate die Beschlüsse zu den angedachten Reformen nicht im geringsten beeinflussen. Wir weisen eine Umfrage, die Stehplätze und Gästefans zur Disposition stellt, mit aller Wucht zurück. Uns interessiert nicht, ob ihre Entscheidungen und Überlegungen «nachvollziehbar» sind, sie gelten – Stand heute – als gescheitert.
Wir Fanszenen stellen jedoch klar, dass wir uns nicht mit dieser einfachen Umfrage zufrieden stellen werden.
Unsere Forderungen bleiben unverändert:
- Nein zur geschlossenen Liga. Ja zu einem direkten Auf- und Abstieg
- Keine Erhöhung der Anzahl spielberechtigten Ausländer
- Ja zu einer griffigen Salär-Obergrenze. Nein zu einer Untergrenze
Zudem vermuten wir, dass hinter den Plänen, die Reform erst im Sommer abzuhandeln, weiteres Kalkül steckt. In dieser Saison gibt es bekanntlich keinen Absteiger und der Aufstieg erfolgt, für Vereine welche die Lizenz erhalten haben, ohne Ligaqualifikation. Die Chancen stehen somit gut, dass die NLA ab Sommer 2021 aus 13 Teams besteht. Das Ziel der NLA-Clubführungen ist eine Liga mit 14 Teams. Eine NLA mit 13 Clubs, wie es in ein paar Wochen unter Umständen der Fall ist, würde die Stimmen nach einer geraden Anzahl Mannschaften lauter werden lassen. In einer solch unvergleichlichen Krise ein Club in die NLB absteigen zu lassen will man nicht verantworten, also muss ein weiteres Team aufsteigen. Das gleiche Prozedere (kein Absteiger/direkter Aufstieg) ist übrigens auch für die Saison 2021/22 geplant.
Unter diesem Deckmantel wird man versuchen die Reform zu rechtfertigen. Zudem bedeutet eine NLA bestehend aus 14 Mannschaften, begleitet von der geplanten Schliessung des Oberhauses, den Tod der NLB. Die Schweiz braucht zwei gute, ausgeglichene Ligen und darunter ein stabiles Gerüst. Die geplante Aufstockung der NLA auf 14 Teams gefährdet dies.
Somit ergibt sich eine weitere Forderung der Fanszenen:
- NLA und NLB mit je 12 Teams
Es muss das Ziel sein, den Abstand zwischen reicheren und kleineren Vereinen zu verringern. Zwei Ligen mit je 12 Teams, dazu den oben genannten direkten Auf- und Abstieg, würde den „Gap“ unserer Meinung nach kleiner werden lassen und die Ausgeglichenheit, Spannung und Fairness des Schweizer Eishockeys fördern.
Die Fanszenen im Schweizer Eishockey
Brüglingerkurve Basel - CURVA BERNA - Dreitannenstadt Olten - East Amigos 01 - Enraigi‘16 Ajoie - Fanclub SCL Tigers - Fanszene ZSC - Gütti Nord Thurgau - Herti Nordkurve Zug - Kop Nord Fribourg - LL11 Visp - RedBoys19 Sierre - Sektor46 Langnau - SSK09 Langnau - Stehplätz Schluefweg - Sufftras 03 Winterthur - Supporters Longvalley - Szene Davos - Tribune Sud Biel-Bienne - Tribune 1919 La Chaux-de-Fonds - 45er-Bewegig Rapperswil-Jona