Bei Sieg gegen den EHC Biel:

Die grosse Wandlung des Tigers

Nicht wiederzuerkennende SCL Tigers bezwingen den EHC Biel mit 2:0. Dabei dominieren die Langnauer ihren Gegner im ersten von zwei Berner Derbys des Wochenendes in allen Zonen. Die Differenz zum morgigen Gegner SC Bern beträgt nun vier Punkte.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Die SCL Tigers dominierten den EHC Biel in allen Zonen. Bild: Bruno Wüthrich

 

Die SCL Tigers geraten gegen Ende des Spiels unter Druck. Sie hatten vorab im Mitteldrittel so viele hochkarätige Chancen, dass diese locker zum Gewinn von drei Spielen hätten reichen können, Doch bis auf eine leissen sie diese alle aus. Und dies hielt eben den EHC biel im Spiel. Ein einziges Tor genügte den Seeländern ja, um zumindest in die Verlängerung zu kommen. Doch dann ein Entlastungsangriff der Emmentaler. Chris DiDomenico trägt den Puck nach vorne, passt zu Harri Pesonen, und der, mit viel Zeit im Slot, lässt sich diesmal die Gelegenheit nicht entgehen und stellt das Skore auf 2:0. Die entscheidung in einem intensiv, aber äusserst fair geführten Berner Derby, in welchem das als Aussenseter angetretene Heimteam die deutlich bessere Mannschaft war und sich den äusserst wichtigen Sieg und alle drei Punkte verdientermassen sicherte.

Ausgerechnet einer der beiden Finnen sicherte den SCL Tigers den Sieg. Was, werden Sie fragen, ist denn daran so aussergewöhnlich? Die Frage ist berechtigt. Harri Pesonen ist Topscorer der Langnauer und hat bereits viele entscheidende Tore geschossen. Er hatte die Vorentscheidung bereits in der 25. Minute auf dem Stock. Und zwar sekunden nach Pascal Bergers Führungstreffer in der gleichen Minute. Der Kapitän lenkte einen Schuss von Federico Lardi in das von Jonas Hille gehütete Bieler Tor ab. Und bereits Sekunden später scheiterte Pesonen allein vor dem Bieler Hüter. Lediglich eine Minute später behinderte Rajan Sataric den erneut durchgebrochenen Pesonen regelwidrig am Torschuss. Penalty! Doch der Finne scheiterte erneut. Aber heute sündigten die beiden Finnen Pesonen und Eero Elo vorab im Mitteldrittel im Abschluss sträflich. Pesonen mit zwei, Eero Elo sogar mit drei Hockkarätern, wovon zwei in nummerischer Unterlegenheit, hätten die Entscheidung in dieser Partie bereits im Mittelabschnitt herbeiführen müssen. Es ist dann trotzdem gut gekommen, und die Langnauer brauchten dazu weder allzuviel Glück noch Hilfe von den Schiedsrichtern, die sie in dieser Saison sowieso nicht erhalten.

Was für eine Wandlung der SCL Tigers in dieser Partie gegenüber dem Spiel vor sechs Tagen in Ambri. Alles, was in der Leventina nicht geklappt hatte, was damals unterirdisch schlecht war, war gegen den EHC Biel um mindestens drei Klassen besser. Alles? Na ja - fast alles. Das Überzahlspiel würde auch diesmal keinen Preis gewinnen. Allerdings hatten die Langnauer auch nur eine einzige Gelegenheit zum Üben. Dafür hatten sie bei zwei eigenen Strafen ihren Gegner überraschend sicher unter Kontrolle. Und das ist aller Ehren wert, weil es sich beim EHCB um das statistisch beste Überzahlteam der Liga handelt.

Nun geht es morgen an das zweite Berner Derby gegen den SC Bern in Bern. Die Mutzen erhielten heute in Ambri auf die Mütze, was dem neuen Trainer Hans Kossmann den Einstand total vermieste. Mit einer Leistung wie derjenigen gegen den EHC Biel sind die Tiger auch gegen die neu auf dem zweitletzten Rang liegenden Berner nicht chancenlos. Unter Druck sind die Langnauer aber trotzdem. Derzeit ist nicht der SC Bern der gefährlichste Gegner um den letzten Playoff-Rang, sondern vorab der HC Fribourg-Gottéron und der HC Ambri Piotta.

 

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SCL Tigers - EHC Biel 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Wiegand/Müller, Kaderli/Progin. Tore: 25. Berger (Lardi, DiDomenico) 1:0. 57. Pesonen (DiDomenico) 2:0. Strafen: 2-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 1-mal zwei Minuten gegen den EHC Biel.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Huguenin, Cadonau; Grossniklaus; Schmutz, Maxwell, Elo; Pesonen, Berger, DiDomenico; Neukom, Diem, Kuonen; Sturny, In-albon, Andersons; Rüegsegger.

EHC Biel: Hiller; Moser, Kreis; Forster, Rathgeb; Fey, Rantakari; Sataric; Rajala, Ullström, Fuchs; Schneider, Nussbaumer, Riat; Kohler, Cunti, Brunner; Tanner, Neuenschwander, Tschantré.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Earl, Dostoinov, Blaser, Schilt, Melnalksnis (alle verletzt) Gagnon (überzähliger Ausländer), Bircher (Partnerteam. EHC Biel ohne Lüthi, Salmela, Ulmer, Gustafsson, Hügli, Pouliot, Wüest (alle verletzt), Künzle (krank). 6. Pfostenschuss Brunner. 19. Pfostenschuss Didomenico. 26. Pesonen scheitert mit Penalty an Hiller. 50. Tor SCL Tigers wegen Torraumbehinderung aberkannt. EHC Biel von 58.08 bis 58.44 und ab 59.01 ohne Torhüter