EV Zug zu stark:

SCL Tigers verlieren erneut gegen den Leader

Die SCL Tigers beziehen in der heimischen Ilfishalle gegen den unangefochtenen Tabellenführer EV Zug eine erneute Niederlage. Weil der SC Bern gleichzeitig gegen Davos gewinnt, wird das Derby vom kommenden Mittwoch zur Schlacht gegen die rote Laterne.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Der Spielplan meinte es nicht gut mit den SCL Tigers. Gleich drei Mal innerhalb der letzten neun Tage und bereits zum fünften Mal in dieser Saison mussten sie gegen Leader EV Zug ran. Die Innerschweizer liegen den Emmentalern gar nicht. Keinen einzigen Punkt konnten sie dabei gewinnen. Dies änderte sich auch bei der Begegnung vom Sonntag nicht. Auch wenn das Resultat von 2:4 etwas anderes suggeriert: die Niederlage stand nach 40 Minuten mit dem Stand von 1:4 praktisch fest. Loic In-Albons Anschlusstreffer zum 2:4 in der 58. Minute kam zu spät.

Positiv dabei: Mit Stefan Rüegsegger und Loic In-Albon trafen auf Langnauer Seite gleich zwei Spieler erstmals in dieser Saison. dabei brachte Rüegsegger mit seiner Einzelleistung zum 1:2 in 27. Minute seine Mannschaft kurzzeitig wieder zurück ins Spiel. Auf der anderen Seite traf zum Leidwesen der Tiger Lino Martschini mit seinem ersten Treffer seit 20 Spielen und mit seinem erst zweiten in dieser Saison endlich mal wieder. Er reussierte in der 17. Minute im Powerplay zum 0:2.

Ist es Pech, dass die Emmentaler gleich drei Gegentreffer via Ablenker erhielten. Bei solchen Treffern ist immer auch etwas Glück dabei. Aber dies wird von den Mannschaften auch immer wieder geübt. Wichtig dabei ist der Verkehr vor dem gegnerischen Tor, wenn von der blauen Linie aus geschossen wird. Dabei ist es noch nicht einmal besonders wichtig, dass der Schuss scharf abgegeben wird. Entscheidend ist, ob dem Torhüter dabei die Sicht genommen wird und/oder ob einer der Spieler dem Puck im letzten Moment noch eine andere Richtung zu geben vermag. Gelingt dies, ist der Torhüter sehr oft chancenlos. Neben dem Faktor Glück ist deshalb bei solch sogenannt dreckigen Toren auch viel Können dabei. Mannschaften mit mehr Potential erzielen deutlich mehr derartige Treffer.

Für Verkehr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen, gehärt nicht zu den Stärken der Langnauer. Dass sie dies zu wenig tun, ist einer der Faktoren, weshalb sie im Powerplay zu selten reussieren. Es ist jedoch nicht der einzige. Oft ist ihr Spiel in Überzahl viel zu statisch, geschuldet auch dem Umstand, dass die Pässe oft zu wenig genau gespielt werden und es deshalb für den Empfänger immer wieder mühsam ist, den Puck zu kontrollieren. So geht jeweils viel Zeit verloren, in welcher sich der in Unterzahl spielende Gegner auf die Situation einstellen kann. Ärgerich oft auch, dass sich die Spieler beim Spielaufbau in zahlenmässiger Überlegenheit oft viel zu viel Zeit lassen. Als würde die gegnerische Strafe ewig dauern und als hätte man grenzenlos Zeit, diese auszunützen. So gehen immer wieder völlig unnötig wertvolle Sekunden verloren. Doppelt ärgerlich dann, wenn es dann trotzdem nicht gelingt, sich im gegnerischen Drittel zu installieren.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Spezialsituationen bei je drei kleinen Strafen pro Mannschaft klar zugunsten der Zuger ausgingen. Sowohl der zweite Treffer durch Matschini wie auch das Tor zum erneuten Ausbau der Führung durch Santeri Alatalo (30.) fielen bei einer Strafe gegen einen Langnauer. Derweil vermochten die Tiger bei Ausschlüssen von gegnerischen Spielern viel zu wenig Torgefahr zu generieren.

Weil der SC Bern, der immer noch acht Partien weniger bestritten hat als die Langnauer, gegen den HC Davos gewann, liegen er lediglich noch einen Punkt hinter den Emmentalern. Die Direktbegegnung vom kommenden Mittwoch ist deshalb ein echtes Derby gegen die rote Laterne. Das war in der langen Geschichte der beiden Mannschaften auch schon anders.

 

SCL Tigers - EV Zug 2:4 (0:2, 1:2, 1:0)

Ilfishalle, keine Zuschauer. SR: Tscherrig/Urban, Schlegel/Burgy. Tore: 7. Leuenberger (Geisser) 0:1. 17. Martschini (Alatalo, Ausschluss Erni) 0:2. 27. Rüegsegger 1:2. 30. Alatalo (Martschini, Ausschluss Huguenin) 1:3. 36. Hofmann (Geisser) 1:4. 57. In-Albon (Rüegsegger, Erni) 2:4. Strafen: je 3-mal zwei Minuten.

SCL Tigers: Stettler (ab 41. Zaetta); Huguenin, Erni; Lardi, Leeger; Grossniklaus, Schilt; Bircher; Nilsson, Maxwell, J. Schmutz; Sturny, Berger, Petrini; Dostoinov, F. Schmutz, Weibel; Andersons, In-albon, Rüegsegger.

Ev Zug: Hollenstein; Fross, Diaz; Stadler, Schlumpf; Alatalo, Geisser; Cadonau; Hofmann, Kovar, Simion; Zehnder, Albrecht, Klingberg; Thorell, Schore, Martschini; Bachofner, Senteler, Leuenberger. 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs, Earl, Glauser, Blaser, Neukom, Diem, Kuonen, Salzgeber, Melnalksnis (alle verletzt), Guggenheim (Partnerteam). EV Zug ohne Wüthrich, Thürkauf (beide verletzt), Langnegger (Partnerteam). SCL Tigers von 58.52 bis 59.13 und ab 59.32 ohne Torhüter. 59.03 Timeout SCL Tigers.