Der einzige Treffer der Partie fiel erst in der Verlängerung:

SCL Tigers für gute Leistung nicht mit Sieg belohnt

Das einzige Tor der Partie brachte dem HC Davos den Sieg in der Verlängerung. Obwohl arm an Toren, war das Spiel in Langnau sehr unterhaltsam. Der Siegtreffer hätte auf beiden Seiten fallen können.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Hier haben die SCL sehr viel Glück. Die Davoser Linie mit Mattias Tedenby, Enzo Corvi und Aaron Palushaj nimmt das Langnauer Gehäuse unter Beschuss. Es brauchte mehrere Paraden von Ivars Punnenovs. Der Langnauer Hüter lenkt hier die Scheibe ganz knapp neben das Tor (39.). Bild: Bruno Wüthrich.

 

Ist dies nun aus der Sicht der SCL Tigers ein gewonnener, ein verlorener oder sind es gar drei verlorene Punkte? Abschliessend können wir die Frage nicht beantworten. Denn Tatsache ist, dass diese Partie nicht zwangsläufig derart torarm hätte sein müssen. Es trafen nämlich zwei Mannschaften aufeinander, die stets versuchten, das Spieldiktat an sich zu reissen, zu dominieren, und sich Abschlussgelegenheiten zu kreieren. Dabei agierten aber beide Teams defensiv diszipliniert und liessen nicht viel zu. Die Davoser, die am Samstag in Lausanne mit 7:1 noch ein Schützenfest gefeiert hatten, sahen sich heute einem Gegner von ganz anderem Kaliber gegenüber. Die SCL Tigers, die ebenfalls am Samstag in Rapperswil erstmals nach drei Niederlagen wieder gewonnen hatten, versuchten heute vergeblich nachzudoppeln. Wobei wohl jeder Berichterstatter bei jedem Spielausgang attestiert hätte, dass der Sieg verdient gewesen sei.

Interessant war, dass die Langnauer immer in der ersten Hälfte eines Drittels tonangebend waren, je länger der Abschnitt jedoch dauerte, umso mehr wechselte die Dominanz auf die andere Seite. Wobei beide Seiten jederzeit auf der Hut sein mussten wegen gegnerischen Kontern, auf die beide Seiten spekulierten.

Beide Torhüter hatten alle Hände voll zu tun. Dass es nach 60 Minuten 0:0 stand, war zu einem grossen Teil ihr Verdienst, wenn sie auch von ihren Vorderleuten in der Regel ausgezeichnet unterstützt wurden. Es waren denn auch nur wenige Topchancen, welche sich die Kontrahenten erspielten. Hier stellvertretend einige davon:

In der 10. Minute bricht Harri Pesonen durch, kurz nachdem auf der anderen Seite der HCD eine gute Chance hatte. Langnaus Topscorer scheitert aber an Joren van Pottelberghe.

In der 21. Minute verfehlt der Schuss von Benjamin Neukom das Tor, in das der Davoser Hüter nach einem Patzer hinter der Torlinie nicht rechtzeitig zurückgekehrt ist.

In der 23. Minute spielt sich Mattias Tedenby von der Seite her durch, zielt aber allein vor Punnenovs über das Tor.

In der 34. Minute verhindert Ivars Punnenovs die Davoser Führung mit einem Big Save.

Marc Wieser nimmt dem tändelnden Sebastian Schilt die Scheibe ab und kommt so zu einer guten Möglichkeit. Gemeinsam verhinern Punnenovs und Schilt, letzterer mit einem Regelverstoss, in der 35. Minute einen Dovoser Treffer.

39. Minute: Robbie Earl scheitert alleine an van Pottelberghe.und wartet deshalb immer noch auf seinen ersten Treffer im Tiger-Dress.

Viel Glück und wache Punnenovs-Reflexe auf der anderen Seite ebenfalls in der 39. Minute. Die Davoser Linie mit Mattias Tedenby, Enzo Corvi und Aaron Palushaj nimmt das Langnauer Gehäuse unter Beschuss.

In der 46. Minute laufen Ben Maxwell und Bejamin Neukom auf den HCD Hüter los. Maxwell machts alleine, scheiter jedoch.

50. Minute: Robbie Earl bemüht den Videobeweis, als er nach einem Zuspiel von Harri Pesonen versucht, den Puck über die Linie zu befördern. Der Schiedsrichter entscheidet richtigerweise auf kein Tor, denn die Scheibe war jenseits der Linie nie sichtbar. Earl hätte seinen ersten Treffer längst verdient.

59. und 60. Minute: Die Davoser drücken nochmals mächtig auf die Entscheidung. Aber die Langnauer halten dicht.

62. Minute: Chris DiDomenico kann mit genügend Zeit alleine auf Joren van Pottebergehe losziehen, schiesst diesem jedoch auf idealer Höhe direkt in den Fanghandschuh.

63. Minute: Marc Wieser macht es auf der anderen Seite besser. Er kommt im Slot frei zum Schuss. Keiner kümmert sich um ihn. Und er trifft haargenau. Die Entscheidung.

Trotz dieser Niederlage, immerhin wird sie mit einem Punkt belohnt, verzeichnen die SCL Tigers einen deutlichen Aufwärtstrend. Das, was sie in der letzten Saison so auszeichnete, klappt nun auch in dieser Saison wieder besser. Die Rede ist von der defensiven Stilsicherheit und der Disziplin. Offensiv wäre eine bessere Verwertung der Tormöglichkeiten wünschenswert. Doch wer hart arbeitet, bei dem wird dies früher oder später eintreffen. Das Team von Coach Heinz Ehlers scheint wieder auf dem richtigen Weg.

 

SCL Tigers - HC Davos 0:1 n.V. (0:0, 0:0, 0:0)

Ilfishalle, 5'696 Zuschauer. SR: Massy/Nikkolic, Kovacs/Schlegel. Tor:63. M. Wieser 0:1. Strafen: je 2-mal zwei Minuten..

SCL Tigers: Punnenvs; Leeger, Glauser; Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin, Cadonau; Neukom, Maxwell, DiDomenico; Pesonen, Earl, Kuonen; Rüegsegger, Berger, Schmutz; Sturny, Diem, Andersons.

HC Davos: van Pottelberghe; Jung, Du Bois; Guerra, Stoop; Paschoud, Rantakari; Kienzle; D. Wieser, Ambühl, Herzog; Baumgartner, Lindgren, M. Wieser; Tedenby, Corvi, Palushaj; Bader, M. Aeschlimann, Frehner; Meyer.

Bermerkungen: SCL Tigers ohne In-Albon, Dostoinov (beide verletzt), Gagnon (überzählg), Melnalksnis, Bircher, Grossniklaus (Partnerteam). HC Davos ohne Eggenberger (gesperrt), Kessler, Hischier, Buchli, Nygren, Heynen, Barandun, Wtter, Glarner, Egli (alle abwesend).