Sieg gegen die Lakers

Tiger halten dem Ansturm der Lakers stand.

Die SCL Tigers gewinnen das wichtige Spiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers mit 4:1. Wenn der Sieg auch deutlich ausfiel, so war er doch kein Selbstläufer. In der 10. Minut fiel Tigers-Leitwolf Chris DiDomenico verletzt aus.

Spielbericht •

Der sitzt! Benjamin Neukom eröffnet in der 11. Minute das Skore zugunsten der SCL Tigers. Bild: Susanne Bärtschi.

 

Zum ersten Mal in dieser Saison war die Ilfishalle ausverkauft. Und das ausgerechnet gegen die Lakers aus Rapperswil, in der letzten Saison noch abgeschlagen Letzter. Doch in diesem Herbst überrascht die Mannschaft vom Obersee. Dass die unerwarteten und teilweise spektakulären Erfolge bei der Fanschar etwas ausgelöst hat, war auch in Langnau sicht- und spürbar. Der Gästesektor war gerammelt voll und auch das Langnauer Publikum wäre wohl nicht in diesen Scharen aufmarschiert, wenn es sich seiner Sache sicher gewesen wäre. Mobilisiert haben dürfte bei den Gästen auch die Geschichte um Rappis Coach Jeff Tomlinson. Er musste sich kürzlich einer Nierentransplantation unterziehen und kann erst nach der Natipause wieder an der Bande stehen. "Alles für de Jeff" lautete die Choreobotschaft der Lakers-Fans an ihre Mannschaft. Und diese war sichtlich bemüht, die Forderung ihrer Fans in die Tat umzusetzen. Allerdings ohne Erfolg.

Denn obwohl die Mannschaft vom oberen Zürichsee immer wieder anstürmte und die Langnauer zeitweise unter Dauerdruck setzte, bleiben deren ganz grossen Möglichkeiten weitgehend aus. Zu stabil standen die Tiger in der Defensive. Die Mannschaft von Heinz Ehlers liess insgesamt nu sehr wenig zu und kam bei Kontern selbst zu einigen ausgezeichneten Möglichkeiten. Dabei hatten die Emmentaler in der 10. Minute den Ausfall ihres Leitwolfes Chris Didomenico zu verkraften. Der Kanadier erfreute sich zuletzt einer ausgezeichneten Form. Er zog sich eine Oberkörperverletzung zu. Ob und wie lange er ausfällt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Für einmal war es deshalb nicht die Linie mit Harri Pesonen, Pascal Berger und Chris DiDomenico, welche die Akzente setzte, sondern die Formation mit Benjamin Neukom (1 Tor, 2 Assists), Robbie Earl (2 Assists) und Julian Schmutz (2 Tore, 1 Assist). Der auf diese Saison hin vom EHC Biel zu den SCL Tigers gestossene Julian Schmutz hatte ob des Sieges und seiner persönlichen Erfolge allen Grund zur Freude. «Ich war oft nahe dran, und es wollte einfach nicht klappen. Dass es heute gleich zwei Mal klappte, geniesse ich sehr». Es sei nicht das beste Spiel der SCL Tigers gewesen, aber «es war wichtig für unsere Linie, dass wir nach dem Ausfall von Chris DiDomenico in die Bresche springen konnten.» Interessant wird nun sein, ob die formidable Leistung dieser Formation eine eventuelle Blockade hat lösen können. Wir dürfen gespannt sein, wie die Drei nach der Natipause auftreten.

Dass die SCL Tigers ihren Zwei- und später Dreitore-Vorsprung sicher über die Zeit brachten, ist gegen die Lakers alles andere als selbstverständlich. Denn die Mannschaft von Jeff Tomlinson hat in dieser Saison bereits einige Male bewiesen, dass sie selbst aus hoffnunsgslos scheinenden Situationen zurück kommen kann und deutliche Rückstände noch in Punktgewinne oder gar Siege drehen kann. Die ZSC Lions, der SC Bern und der EHC Biel haben entsprechende, für sie negative Erfahrungen gemacht. Wer Spiele nach deutlichen Rückständen noch drehen kann, der verfügt in dieser Beziehung über ein entsprechendes Selbstvertrauen. Die Langnauer taten deshalb gut daran, nicht nachzulassen. Doch die Einheimischen bleiben bis zum Schluss diszipliniert, liessen ihren Gegner anrennen und brachten den Sieg schliesslich sicher ins Trockene.

Es folgt nun die Natipause, in welcher Andrea Glauser in der Schweizerischen, Harri Pesonen in der finnischen sowie Ivars Punnenovs und Rihards Melnalksnis in der lettischen Nationalmannschaft engagiert sein werden. Insgesamt kann die Mannschaft von Heinz Ehlers, der ein paar Tage bei der dänischen Nationalmannschaft verbringen wird, nach zuletzt drei Siegen in Serie entspannt in die Pause gehen. Am 15. November kommt dann der aktuell krisengeschüttelte SC Bern auf Besuch. Es gilt, dann nach Möglichkeit nicht als Steigbügelhalter für eine Berner Krisenbewältigung zu fungieren. Doch mit gesundem Selbstvertrauen haben die Tiger gegen jede Mannschaft eine reelle Siegchance. 

 

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SCL Tigers - Rapperswil-Jona Lakers 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)

Ilfishalle, 6'000 Zuschauer (ausverkauft). SR: Wiegand/Urban, Altmann/Schlegel. Tore: 11. Neukom (Earl, Schmutz) 1:0. 20. Hüsler (Casutt, Ness) 1:1. 34. Leeger (Glauser) 2:1. 39. Schmutz (Neukom) 3:1. 48. Schmutz (Earl, Neukom) 4:1. Strafen: 1-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

SCL Tigers: Punnenovs; Blaser; Schilt; Leeger, Glauser; Huguenin, Cadonau; Lardi; Dostoinov, Maxwell, Kuonen; Pesonen, Berger, DiDomenico; Neukom, Earl, Schmutz; Rüegsegger, Diem, Andersons.

Rapperswil-Jona Lakers:  Nyffeler; Maier, Hächler; Dufner, Vukovic; Randegger, Egli; Schmuckli, Gähler; Dünner, Rowe, Clark; Kristo, Wellman, Simek; Forrer, Schalgenhauf, Mosimann; Casutt, Ness, Hüsler.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Gagnon, Erni, Bircher (alle verletzt), Melnalksnis, In-albon, Grossniklaus, Sturni (Partnerteams). Rapperswil ohne Cervenka, Profico, Antonietti, Schwegler (alle verletzt). 14. Lattenschuss Schmutz.  24. Blaser scheitert mit Penalty..