Rückkehr zum Erfolg

SCL Tigers siegen in Lugano

Grosser Sieg der SCL Tigers beim HC Lugano. Damit kehren die Langnauer nach zuletzt vier Niederlagen zum Siegen zurück und schnüren gleich das volle Punktepaket. Gleichzeitig wird mit Lugano ein ernsthafter Konkurrent im Strichkampf zurückgebunden.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Vier mal verloren die SCl Tigers zuletzt in Serie. Die beiden letzten Partien gegen die ZSC Lions versetzten die Fans in Sorge. Zwei Mal 1:6 verloren - das nährte nicht gerade die Zuversicht. Ein Chrisnist erfrechte sich nach der zweiten Pleite gegen die Löwen den Coach zu fragen, ob er denn die Kabine noch unter Kontrolle habe. Doch Heinz Ehlers bewies einmal mehr, dass er es versteht, die Mannschaft aufzurichten. Nicht zum ersten Mal seit er in Langnau ist, wendet er eine Krise gerade noch rechtzeitig ab. Heute trat in Lugano ein völlig verwandeltes Lugano auf. Man traute seinen Augen nicht.

Lugano war nach zuletzt starken Leistungen nach der letzten Partie erstmals seit langem wieder über dem Strich, und bei zwei Spielen und einem Punkt mehr sogar vor den Langnauern klassiert. Diese Partie war also für beide Teams äusserst wichtig. Die Luganesi starteten denn auch wie die Feuerwehr und setzten die Tiger, welche in den Startminuten zudem zwei Strafen nahmen, permanent unter Druck. Nach lediglich acht Spielminuten lautete das Schussverhältnis 12:3 für die Tessiner. Doch Ivars Punnenovs liess sich im Tor der Langnauer nicht bezwingen. Auch die Gäste begannen in der Folge vermehrt, offensive Akzente zu setzen. Kurz vor Drittelsende hatte Harri Pesonen Zeit und Platz zur Genüge, wohl eher fast zu viel. Er vergab die ausgezeichnete Gelegenheit.

Es war eine Partie, in welcher sich die beiden Torhüter mehrfach auszeichnen konnten. Lange Zeit liessen Ivars Punnenovs und Sandro Zurkirchen die jeweils anstürmenden Gegner verzweifeln. Entwickelte sich da wieder mal eine Partie, in welcher derjenige als Sieger vom Feld gehen würde, der das erste Tor schiesst?

Je länger der Mittelabschnitt dauerte, desto besser wurden die Möglichkeiten der Langnauer. Maxwell scheiterte in ausgezeichneter Position. Auch Julian Schmitz, Larri Leeger und Raphael Kuonen konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Auch Lugano geizte nicht mit Möglichkeiten, und in der 33. Minute schlug es hinter Ivars Punnenovs ein. Julian Walker bezwang den lettischen Nationaltorhüter mit Schweizer Lizenz in der näheren teifen Torecke. Da hatten wir es, das erste Tor. Es fiel dann aber doch etwas früh, um bereits entscheidend zu sein.

Das sah auch Julian Schmutz so: «Wir liessen uns heute nach dem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen wie noch in den Spielen gegen Zürich. Wir sind nicht nervös geworden und haben uns sofort ein paar Chancen erspielt und weiter an den Sieg geglaubt. Anders als in den letzten Spielen haben wir heute mehr als 100 Prozent gegeben. Das braucht es, wenn wir punkten wollen.»

Also hinein ins letzte Drittel. Ein zweiter Treffer hätte den Luganesi natürlich enorm geholfen. Anthony Huguenin wusste dies und hinderte Jani Lajunen in der 44. Minute am Torschuss, nachdem dieser bei Unterzahl seiner Mannschaft durchgebrochen war. Weil Huguenins Intervention regelwidrig war, konnte Lajunen danach zum Penalty antreten, machte aber nichts aus dieser Möglichkeit. Doch auch die tiger konnten ihr Powerplay nicht nutzen.

Noch nicht. Denn in der 47. Minute musste erneut ein Luganesi in die Kühlbox. Und diesmal reussierten die Gäste. Pass quer durch den Slot von Robbie Earl, und Julian schmutz verwertet per Direktschuss zum verdienten Ausgleich. Damit gaben sich die Gelbroten aber nicht zufrieden, und lediglich 95 Sekunden später schloss Ben Maxwell einen schnellen, schön vorgetragenen abschluss mit dem 2:1 - Führungstreffer für die Langnauer ab. Innert kürzester Zeit war dieses Spiel gekehrt.

Die Luganesi versuchten daraufhin alles. Aber mit dem überragenden Ivars Punnenovs im Tor wehrten sich die SCL Tigers erfolgreich bis zum Schluss und brachten die drei Punkte schliesslich ins Trockene. Acht Sekunden vor dem Ende netzte dann Harri Pesonen noch ins verlassene Lugano-Tor ein.

Als nächster Gegner kommt bereits am samstag Abend der neue Tabellenführer EV Zug in die Ilfishalle zu Besuch. Gerade rechtzeitig auf dieses Spiel haben die Langnauer ihre Stilsicherheit wieder gefunden. Mit einer Leistung wie derjenigen in Lugano ist das Team von Heinz ehlers auch gegen die Innerschweizer nicht chancenlos. Mit weiteren Punkten können sich die SCL Tigers vom Strich absetzen.

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HC Lugano – SCL Tigers 1:3 (0:0, 1:0, 0:3)

Cornèr Arena Porza, 5'670 Zuschauer. SR: Hebeisen/Mollard, Schlegel/Ambrosetti. Tore: 33. Walker (Suri, Lajunen) 1:0. 48. Schmutz (Neukom, Earl, Ausschluss Sannitz) 1:1. 49. Maxwell (Kuonen) 1:2. 60. (59.52) Pesonen (ins leere Tor) 1:3. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen Lugano, 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

HC Lugano: Zurkirchen; Wellinger, Chorney; Riva, Chiesa; Vauclair, Loeffel; Jörg, Jecker; Bertaggia, McIntyre, Klasen; Suri, Lajunen, Bürgler; Lammer, Sannitz, Fazzini; Walker, Romanenghi, Zangger.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Cadonau; Lardi, Erni; Huguenin, Blaser; Grossniklaus; Neukom, Maxwell, Kuonen; Pesonen, Berger, DiDomenico; Earl, Diem, Schmutz; Sturny, In-Albon, Rüegsegger; Andersons.

Bemerkungen: Lugano ohne Morini (verletzt), Ronchetti, Haussener, Postman (alle überzählig). SCL Tigers ohne Dostoinov, Schilt, glauser (alle verletzt), Gagnon, Elo (überzählige Ausländer), Melnalksnis, Bircher (Partnerteams). 44. Lajunen scheitert mit Penalty. Lugano von von 57.55 bis 59.52 ohne Torhüter.