HC Ambri-Piotta - SCL Tigers 2:3 (2:0, 0:1, 0:2)

Tiger schütteln das Fondue von den Kufen und haben wieder Brot

Das nennt man einen wichtigen Sieg. Es ist der erste Sieg im dritten Spiel gegen den Tabellenletzten. Es ist auch der Sieg nach zuletzt zwei indiskutablein Niederlagen. Die Tiger sind auf dem Weg zurück.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Nicht mehr im Topscorer-Shirt und auch noch nicht wieder in Hochform, aber eindeutig auf dem aufsteigenden Ast. Chris DiDomenico.

 

Zuerst etwas Vergangenheitsbewältigung: Die Langnauer knüpften im ersten Drittel in Ambri fast nahtlos an das gestrige Spiel gegen Servette an. Es fehlte an allen ecken und Enden, auch wenn diesmal die Differenz nicht so gross war. Dies lag jedoch nicht an den SCL Tigers, sondern am Gegner. Es lief zwar bereits die 3. Minute, doch es war der erste Schuss des Gegners führte auch gleich zu dessen Führung (gestern geschah dies bereits nach 18 Sekunden). Wie am Tag zuvor, war auch diesmal die Langnauer Defensive nicht im Bild. Ärgerlich aus einem andern Grund war dann das 0:2. Im Powerplay lenkte ein eigener Verteidiger einen Schuss von Pesonen unhaltbar für Tiger-Hüter Ivars Punnenovs ins Netz ab. Man fühlte, dass ein weiteres Ambri-Tor das Ende der Siegesgelüste für die Langnauer bedeuten würde. Die Ambri-Fans waren bereits in bester Stimmung. Sie konnten nicht wissen, dass ihre Mannschaft das Pulver bereits verschossen hatte.

 

Gestern titelten wir: «Kein Brot, dafür Fondue an den Füssen». Und auch zu Beginn des Mitteldrittels schien es, als könnten die Langnauer einfach nicht wieder zurück zu den Tugenden finden, die ihnen am letzten Wochenende sechs Punkte beschert hatten. Eine erste Strafe gegen einen Ambri-Spieler blieb ungenutzt. Die Tiger agierten ideenlos und ungenau. Dies konnte zu nichts führen. Doch in der 26. und 27. Minuten wurden Ambris Marc Gautschi und Janne Pesonen in die Kühlbox geschickt für 48 Sekunden eine doppelte Überzahl bescherte. Rob Schremp nützt diese in der 29. Minute mit einem Hammer zum Anschlusstreffer. «Dies war der Startschuss zur Wende», war Tigers Verwaltungsrat Karl (Käru) Brügger überzeugt. Und er hatte recht, von da weg schien der letzte Rest des Fondues, welches zuvor einige Drittel lang (das zweite und dritte Drittel gegen Biel, das ganze Spiel gegen Servette und das erste Drittel gegen Ambri) an ihren Schlittschuhen geklebt zu haben schien, wie abgeschüttelt. Von nun an war es Ambri, welches kein Brot mehr hatte, und welches dem ständigen Druck der Emmentaler schliesslich nicht mehr stand hielt. Von Unsicherheit war plätzlich auf Seiten der Gäste nichts mehr zu spüren. Sie spielten überzeugt und überzeugend.

 

Doch es dauert bis zur 47 Minute, bis die Langnauer den zu Beginn des Spiels eingehandelten Rückstand endlich ausgleichen können. Es ist der Neuzugang Alexei Dostoinov, der zu seinem ersten Torerfolg für die SCL Tigers kommt. Gestern noch kaum gesehen, hat er heute gezeigt, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Und nicht nur mit ihm. Denn die Linie mit Raphael Kuonen, Evgeni Chiriaev und Alexei Dostoinov hat ab dem Mitteldrittel ziemlich gerockt. Und noch zwei kommen wieder in Fahrt. Thomas Nüssli und Chris DiDomenico. Letzterer hat zwar sein Topscorer-Shirt an Rob Schremp verloren, der derzeit der stärkste Ausländer bei den Emmentalern ist und mit Eero Elo ein gefährliches Duo bildet. Aber DiDo, der zuletzt mit einer Krise zu kämpfen schien, ist auf dem Weg zurück. Dass Thomas Nüssli in dieser Saison für die Tiger von grossem Wert ist, hat er bereits mehrfach bewiesen. Nüssli war zuletzt einige Zeit verletzt und gab gestern noch ein eher diskretes Comeback. Aber heute war er wieder der «Alte», spielte auffällig und pfefferte in der 52. Minute das Zuspiel von «DiDo» direkt in das Tor von Ambris Hüter Sandro Zurkirchen.

 

Auch wenn die erste Hälfte des Spiels mehrheitlich Ambri gehörte, so ist der Sieg der SCL Tigers dennoch hoch verient. Sie waren es, die ab der Spielmitte das Tempo erhöhen konnten, die in der Lage waren, in den wichtigsten Phasen der Partie ihren Stempel aufzudrücken, und sie erzielten dann auch die Tore. Es hätten noch mehr sein können.

 

 

HC Ambri-Piotta - SCL Tigers 2:3 (2:0,0:1,0:2)

 

Valascia Ambri, 5'231 Zuschauer. SR: Massy/Mollard, Altmann/Progin. Tore: 3. Lhotak (Kamber, Bastl) 1:0. 7. Pesonen (Hall, Randegger) 2:0. 29. Schremp (Elo, Ausschlüsse Gautschi, Pesonen) 2:1. 47. Dostoinov (Kuonen) 2:2, 52. Nüssli (DiDomenico) 2:3. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen Ambri, 5-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

 

HC Ambri-Piotta: Zurkirchen; Mäenpää, Zgraggen; Gautschi, Fora; Collenberg, S. Berger; Jelovac, Ngoy; Pesonnen, emmerton, Monnet; Lauper, Hall, Berthon; Bianchi, Fuchs, Kostner; Bastl, Kamber, Lhotak.

 

SCL Tigers: Punnenovs; Seydoux, A. Gerber; Randegger, Stettler; Müller, Zryd; Currit; N. Berger, Schremp, Elo; Nüssli, Albrecht, DiDomenico; Dostoinov, Chiriaev, Kuonen; Lindemann, Shinnimin, R. Gerber; Moggi.

 

Bemerkungen: Ambri ohne D'Agostini, Duca, Trunz, Guggisberg. SCL Tigers ohne Koistinen, Haas, Blaser (alle verletzt), Weisskopf, Wyss, Rüegsegger (alle überzählig). Ambri ab 58.54 ohne Torhüter. 59.01 Timeout Ambri.