SCL Tigers - Red Ice Martigny 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)

Verdienter Sieg für zu verspielte Tiger

Den SCL Tigers gelingt der Start in die Maisterschaft 2014/15 nach Mass. Sie dominieren den HC Red Ice Martigny zeitweise nach Belieben und landen einen letztlich zu knappen 4:2 Sieg. An der Effizienz müssen die Langnauer aber noch arbeiten.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

 

Chris DiDomenicoDer HC Red Ice Martigny hat in diesem Sommer Federn lassen müssen. Das Budget wurde gekürzt und diverse arrivierte Spieler mussten den Verein verlassen. Doch Red Ice verfügt in Albert Malgin ist ein ausgefuchsten Coach, der bereits in der letztjährigen Qualifikation das Beste aus seiner Mannschaft heraus holte. Die Unterwalliser gewannen denn auch ihr vorgezogenes erstes Heimspiel am vergangenen Mittwoch mit 3:0 gegen die GCK Lions.

 

Doch in Langnau hatte Red Ice nur deswegen eine kleine Siegchance, weil das hoch überlegene Team der SCL Tigers viel zu verspielt und zu ineffizient agierte. Das hätte durchaus auch bei einem Chancenverhältnis von gefühlt etwa 10:1 ins Auge gehen können. Denn obwohl die Emmentaler die Startminuten dominierten, die Gäste phasenweise minutenlang einschnürten, kombinierten wie Virtuosen und zu einer Unzahl an Torchancen kamen, war es Red Ice, das in der 7. Minute durch einen Shorthander (!) in Führung ging. Lukas Haas bediente unbedrängt den alleine vor dem Tor stehenden Gegenspieler Mike Knoepfli, der sich das Angebot nicht engehen liess. Lorenzo croce im Langnauer tor hatte keine Chance. Es dauerte danach bis zur 18. Minute, bis die rote Laterne auch hinter Reto Lory, dem Torhüter von Red Ice erstmals aufleuchtete. Adrian gerber skorte auf Zuspiel von Lukas Haas, der seinen Fehler beim Gegentreffer damit wieder gut machte. Für die Unterwalliser, die bereits ein Meisterschaftsspiel in den Beinen hatten, war es nach gut 77 Spielminuten der erste Gegentreffer der Saison. Hüter Reto Lory hatte einen grossen Anteil daran, dass die Langnauer nicht deutlicher führten.

 

Den Grundstein zum Sieg legten die Langnauer gleich zu Beginn des Mitteldrittels. Der Italo-Kanadier Chris DiDomenico brachte sein Team bereits nach 39 Sekunden mit 2:1 in Führung. Das 3:1 folgte in der 28. Minute durch Ives Müller. Er verwertete für die in doppelter Überzahl agierenden Langnauer ein Zuspiel von DiDomenico. Weil das spiel danach abflachte, und die Langnauer weiterhin vor dem gegnerischen Tor zu wenig zielstrebig agierten, war man sich ihres Sieges viel zu lange nicht sicher. Wie wenig fehlte, um in den Unterwallisern das Feuer wieder zu entfachen, zeigen zwei Beispiele. Erstens: Red Ice's Ersatz-Ausländer Jaroslav Svoboda lenkte in der 45. Minute ein Zuspiel eines Mitspielers mit dem Schlittschuh an den Pfosten. Weil er dabei keine Kickbewegung machte, hätte das Tor wohl gezählt. Drei Minuten später erzielte Claudio Moggi per Shorthander das vorentscheidende 4:1. Doch die Gäste kamen in der 53. Minute durch den zweifachen Torschützen Mike Knoepfli nochmals heran, und versuchten danach nochmals alles. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn bereits in der 47. Minute der Anschlusstreffer zum 3:2 gelungen würe. Alles wäre danach möglich gewesen.

 

Doch alles in allem starteten die Langnauer sehr solide in die neue Saison. Das Publikum hatte seine Freude, und Bengt-Ake Gustafsson kann auf dem gebotenen aufbauen. Defensiv machten seine Jungs abgesehen von Haas' Lapsus in der 7. Minute wenig Fehler, und offensiv war in jeder Formation eine Menge Potential ersichtlich. Doch dieses nützt nur, wenn die Möglichkeiten genutzt werden, und diejenigen, die sie haben, nicht an der eigenen Verspieltheit scheitern. Die richtig schweren Brocken kommen erst noch.

 

SCL Tigers - HC Red Ice Martigny 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)

 

Isfishalle, 4'873 Zuschauer. SR: Wirth, Borgha/Schüpbach. Tore: 7. Knoepfli (Ausschluss Ulmann!) 0:1, 18. A. Gerber (Haas, S. Lindemann) 1:1. 21. DiDomenico (Bucher) 2:1. 28. Müller (DiDomenico, Nüssli, Ausschlüsse Lori und Marti, Strafe gegen Ulmann angezeigt) 3:1. 48. C. Moggi (Nüssli, Hecquefeuille, Ausschluss Haas!) 4:1. 53. Knoepfli (Wick) 4:2. Strafen: 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers, 8-mal zwei Minuten gegen Red Ice.

 

SCL Tigers: Croce; Ronchetti, Hecquefeuille; Müller, Stettler; Zryd, K. Lindemann; Flückiger; Bucher, DiDomenico, S. Moggi; Haas, C. Moggi, Nüssli; S. Lidemann, A. Sterchi, Wyss, Albrecht, Schlapbach; T. Gerber. 

HC Red Ice: Lory; Maret, Hostettler; L. Zanatta, M. Zanatta; Marti, Borlat; Wyssen, Faic; Knoepfli, Chiriayev, Wick; Lakhmatov, Rachunek, Svoboda;Brem, Ulmann, Malgin; Zorin, Montandon, Rimann.

 

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Rexha, Bärtschi, Gustafsson, Rüegg (alle verletzt). Red Ice ohne Starkov (gesperrt), Sirokovs (abwesend), Dähler (verletzt). 45. Pfostenschuss Svoboda. 55. Pfostenschuss Wyss.