Zwischenbilanz mit Sportchef Marc Eichmann

"Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen."

Zweiter Rang am Berner Cup, von vier Testspielen, allesamt gegen Vertreter der National League, wurden zwei gewonnen. Zeit, mit dem Sportchef eine Zwischenbilanz zu ziehen. FANTIGER traf Marc Eichmann am Spiel gegen den SC Bern.

News • • von Bruno Wüthrich

Bild: Marcel Bieri

 

Letzte Saison konnte Marc Eichmann wegen verschiedenen Gründen in seiner neuen Aufgabe als Sportchef der SCL Tigers noch nicht allzu viel bewirken. Die Mannschaft trug noch die Handschrift seines Vorgängers, und die knappen finanziellen Ressourcen liessen ein gezieltes Nachlegen nicht zu. Auf die neue Saison haben die SCL Tigers aber viel transferiert und unter anderem vier neue, starke Ausländer geholt. Die Langnauer starten deshalb zurecht nicht ohne Ambitionen in die neue Saison.

FANTIGER: Wir haben die SCL Tigers soeben am Berner Cup gesehen, den sie auf dem 2. Rang abgeschlossen haben. Von bisher vier Testspielen, alle gegen Vertreter der National League, wurden zwei gewonnen und zwei verloren. Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitungen Ihrer Mannschaft auf die neue Saison?

Marc Eichmann: Wir dürfen nicht vergessen, woher wir kommen. Wir waren in der letzten Saison abgeschlagen Letzter. Insofern war es eine sehr positive Woche. Die Fortschritte, an welchen wir in den letzten Wochen gearbeitet haben, sind klar erkennbar. Wir können deshalb viele mitnehmen für die nächsten Aufgaben. Wir konnten am Berner Cup über sechs Drittel offensive Akzente setzen. Wir waren im Powerplay präsent und waren auch bei den Bullys gut. Wir haben jedoch auch gesehen, wo wir noch Defizite haben.

Wo sehen Sie Defizite?

Vor allem in der eigenen Zone müssen wir die Balance und die Abstimmung noch besser finden.

Gegenüber der letzten Saison agieren die SCL Tigers offensiver. Welche Überlegungen stehen dahinter?

Wir wollen vor allem über die Ausländer-Positionen die nötigen Tore ins Team bringen. Dies ist uns gelungen. Unsere Ausländer haben sehr gut performt. Wichtig ist auch, dass wir konsequenter von hinten raus spielen. Aktuell schmerzt uns deshalb der Ausfall von Miro Zryd. Aber so oder so ist in der eigenen Zone vor allem harte Arbeit gefordert.

Auffällig ist, dass die SCL Tigers kein «Ehlers-Hockey» mehr spielen.

Das stimmt. Wir sind viel offensiver, sind auch kompakter und laufen viel mehr. Wir haben auch die Energie, um dieses Spielsystem so umzusetzen. Dafür haben wir im Sommer hart gearbeitet. Deshalb sind wir immer nahe an der Scheibe und können Überzahlsituationen generieren.

Reicht die Energie für eine solche Spielweise?

Es ist ein sehr Energie lastiges Spiel. Aber wir wollen offensive Akzente setzen. Das haben wir in den beiden Spielen am Berner Cup gesehen.

Kann es sein, dass die Energie im Spiel gegen den SC Bern etwas gefehlt hat?

Nach dem Ausschluss von Sebastian Schilt und dem Ausfall von Bastian Guggenheim spielten wir nur noch mit fünf Verteidigern. Das war dann schon etwas knapp. Deshalb vielleicht auch die ärgerlichen Entscheidungen und Puckverluste in der eigenen Zone, die uns den Match gekostet haben. Aber vorne, das heisst für unser offensives Spiel hatten wir genügend Energie. Wir hatten ja sehr viele Torchancen.

Was ist mit Bastian Guggenheim?

Er hatten einen Zusammenprall mit Tristan Scherwey. Er hat muskuläre Probleme. Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Wie geht es Miro Zryd?

Grundsätzlich geht es ihm gut. Aber er kann derzeit noch nicht so Hockey spielen, wie wir uns dies wünschen, weil er nachwievor unter seiner Verletzung leidet. Noch ist nicht sicher, ob es allenfalls einen operativen Eingriff braucht, oder ob die konservative Behandlung zum Erfolg führt. Ziel ist, dass er auf den Saisonstart bereit ist. Garantie dafür haben wir jedoch keine.

Ivars Punnenovs ist derzeit mit der lettischen Nationalmannschaft unterwegs. Auffällig aber ist, dass nicht seine Backup Gianluca Zaetta im Tor stand, sondern Damian Stettler. Gegen Biel war Zaetta nicht einmal auf dem Matchblatt.

Am Dienstag war Gianluca noch krank. Und weil Damian eine starke Leistung zeigte, brachten wir ihn gegen den SC Bern ein weiteres mal.

 

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