SCL Tigers verlieren Jubiläumsspiel gegen den HC Lugano

Mit den schmucken Retro-Dresses haben die Langnauer zumindest den Schönheitspreis gewonnen.

Dass die SCL Tigers besondere Spiele, wie zum Beispiel die Tatzen-Derbys unter freiem Himmel im Wankdorf Stadion oder eben Jubiläumsspiele zu verlieren pflegen, ist nicht Neues. Doch diesmal durfte man gegen den HC Lugano bezüglich eines positiven Resultates nicht zuviel erwarten. Erneut standen mit Roman Trachsel, Janick Liechti und Finn Naber Spieler auf dem Matchblatt, die zuvor noch nie in der National League zum einsatz kamen. Und erneut hätte man mit den Namen auf der Verletztenliste fast eine Mannschaft zusammenstellen können, wenn es sich dabei eben nicht um Verletzte gehandelt hätte.

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres, - die SCL Tigers wurden im Januar 1946 gegründet und hätten vor ziemlich genau einem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feiern können, - traten die Emmentaler in den Shirts ihrer meisterlichen "Vorfahren" an, also mit Kopien der Dresses der Meistermannschaft von 1976. Da dieser Meistertitel nun ebenfalls schon fast 46 Jahre her ist, wäre zu befürchten gewesen, dass die vereinzelt vielleicht noch vorhandenen Originaldresses inzwischen etwas fadenscheinig geworden wären. Überhaupt sind im aktuellen Kader lediglich Larri Leeger (Nr. 7 / Ernst Lüthi), Bastian Guggenheim (Nr. 21 / Alfred Bohren) und Janis Elsener (Nr. 10 / Michael Horisberger) lediglich drei Spieler, welche die Nummer eines Spielers der Meistermannschaft tragen. Elsener ist verletzt, Guggenheim krank, also spielte lediglich Leeger mit einer Rückennummer eines Meisterspielers.

Trotz der sich früh anbahnenden Niederlage schlug sich die Mannschaft wacker. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten wurde alles unternommen, um diesem Anlass und der Meistermannschaft die Ehre zu erweisen. Harri Pesonen erzielte die Treffer zum 1:1, 2:3 und 4:6. Yannick Blaser assistierte zu den ersten beiden Treffern Pesonens und feuerte zudem beim 3:4 den Schuss ab, welchen der Neuzugang Dario Rohrbach noch leicht berührte und somit gleich bei seinem Einstand in Langnau einen Treffer erzielen konnte. Rohrbach wechselte von Ajoie nach Langnau, während Kay Schweri den umgekehrten Weg ging. Trotz der Niederlage gegen den HCL dürfte Rohrbach sein Einstand in Langnau etwas mehr genossen haben als Schweri, der beim HC Ajoie in Zug (0:11 - Niederlage) ebenfalls zu seinem Einstand kam. Schweri verabschiedete sich am vortag mit einem Treffer für die Langnauer, Rohrbach erzielte zum Einstand einen Tag später ebenfalle sein Tor. Passt doch!

Es wäre möglicherweise sogar etwas mehr drin gelegen, hätten nicht Larri Leeger bei den Gegentreffern zum 3:5 und zum 3:6 nicht schwere Fehler begangen, bzw. richtiggehend assistiert. Trotzdem geht der Sieg der Luganesi natürlich in Ordnung. Sie hatten insgesamt mehr von der Partie und es schien, dass sie immer, wenn es sein musste, noch einen Zacken zulegen und die Langnauer unter Druck setzen konnten.

Nun folgt die Olympiapause. Von den SCL Tigers ist einzig Harri Pesonen in Peking mit dabei. Für die Langnauer heisst dies nun, Verletzungen und Krankheiten auskurrieren, gut trainieren und für einen würdigen Saisonabschluss sorgen. Obwohl es für die Tiger um rein gar nichts mehr gehen wird, wollen wir noch ein paar Siege sehen. Vor allem darf man gespannt sein, wie die Mannschaft unter Yves sarault spielen wird, wenn sie mal - zumindest fast - im Vollbestand auflaufen kann.

Robert Mayer bleibt bis Ende Saison

Definitiv bis Ende Saison bleibt Robert Mayer ein Tiger. Die Langnauer konnten sich mit dem HC Davos darüber einigen. Vorerst war das Engagement von Mayer bis Ende Januar befristet. Hätte keine Einigung stattgefunden, wäre das Jubiläumsspiel die letzte Partie von Mayer im Tigers-Dress gewesen.

SCL Tigers - HC Lugano 4:7 (2:3, 2:3, 1:1)

Ilfishalle, 4'577 Zuschauer. SR: Lemelin/Fluri, Stalder/Huguet. Tore: 3. Carr (Loeffel, Ausschluss Schmutz) 0:1. 14. Pesonen (Blaser) 1:1. 18. Loeffel (Fazzini, Müller) 1:2. 19. Herburger (Vedova) 1:3. 23. Pesonen (Blaser, Grenier, Ausschluss Vedova) 2:3. 24. Vedova 2:4. 32. (31.08) Rohrbach (Blaser) 3:4. 32. (32.00) Thürkauf 3:5. 39. Vedova (Bertaggia) 3:6. 41. Pesonen (Grenier) 4:6. 60. (59.56) Arcobello (Müller, ins leere Tor) 4:7. Strafen: je 2-mal zwei Minuten. 

SCL Tigers: Mayer; Grossniklaus, Blaser; Schilt, Diem; Leeger, Aeschbach; Weibel, Grenier, Rohrbach; Pesonen, Schmutz, Petrini; Sturny, Berger, Lapinskis; Liechti, Melnalksnis, Naber.

HC Lugano: Irving; Müller, Loeffel; Riva, Alatalo; Guerra, Chiesa; Wolf, Werder; Morini, Arcobello, Fazzini; Josephs, Thürkauf, Carr; Bertaggia, Herburger, Vedova; Stoffel, Walker, Traber.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Punnenovs, Zaetta, Stettler, Huguenin, Zryd, Elsener, Erni, Saarela, Langenegger (alle verletzt), Guggenheim, Olofsson, Loosli, Salzgeber (alle krank). Lugano ohne Schlegel, Herren (beide verletzt) Boedker (überzähliger Ausländer). 21.00: Pesonen scheitert mit Penalty. Zu Beginn des Schlussdrittels scheidet Schilt (SCL) verletzt aus. 57.25. Timeout HC Luganon. 58.13: Timeout SCL Tigers. SCL Tigers von 55.47 bis 59.56 ohne Torhüter.