Sieg nach Verlängerung bei den ZSC Lions:

Geglückter Langnauer-Start ins neue Jahr!

Die SCL Tigers holen sich in ersten spiel des neuen Kalenderjahres in Zürich gleich den ersten Sieg. Der Kanadier Ben Maxwell schoss die Emmentaler mit einem sehenswerten Treffer in der Verlängerung zum verdienten Erfolg.

Spielbericht • • von Bruno Wüthrich

Dank einer starken Defensivleistung und dem formstarken Punnenovs retteten sich die SCL Tigers trotz einer 1,03 Minuten dauernden doppelten Unterzahl mit einem 1:0 - Vorsprung in die erste Pause. Bild: Bruno Wüthrich.

 

Es lief die dritte Minute der Verlängerung, die bis zu diesem Zeitpunkt ausgeglichen verlief. Ben Maxwell, von Harri Pesonen eingesetzt lief mit dem Puck auf dem Stock in Richtung Zürcher Tor und an diesem fast vorbei, und bezwang den finnischen Torhüter Joni Ortio aus spitzem Winkel zur Entscheidung. Er sicherte seiner Mannschaft damit den zweiten Punkt in dieser spannenden und engen Partie.

Dass dies heute etwas werden könnte, wurde bereits im ersten Drittel offensichtlich. Denn trotz grosser Dominanz hielten die Langnauer ihren Kasten rein. Sie überstanden in den Startminuten dank leidenschaftlichem und disziplinierten Defensivspiel und einem äusserst starken Ivars Punnenovs selbst eine 1,03 Minuten dauernde doppelte Unterzahlsituation. Und es ging sogar noch mehr: In der 11. Minute selbst erstmals in Überzahl agierend, gelang Harri Pesonen mit einem Treffer aus dem Slot sogar der Führungstreffer. Die Basis für den Erfolg war gelegt. Viele Vertreter der Presse waren sich in der ersten Drittelspause einig: Heute könnten die Langnauer etwas reissen.

Doch es lag noch ein hartes Stück Arbeit vor den Emmentalern, die noch ohne ihre Neuverpflichtung Eero Elo, und auch ohne Chris DiDomenico antraten. Weshalb der Kanadier nicht aufgeboten wurde, mochte der Coach nicht kommentieren. Doch er zeigte sich ob des Erfolges seiner Mannschaft sehr erfreut. «Ich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis und mit der Leistung meiner Mannschaft, auch wenn es drei Punkte hätten sein können». Er deutete damit den späten Ausgelichstreffer der ZSC Lions an, welche nach 57.50 ihren finnischen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers aus dem Tor nahmen und mit aller Vehemenz gegen die drohende Niederlage stemmten. Und tatsächlich: genau eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit glich Marcus Krüger die Partie noch aus. Der Ausgleich war zweifellos verdient, denn wie im Startdrittel war die Dominanz der Zürcher auch im Schlussabschnitt gross. Doch wenn die Tiger das System von Heinz Ehlers ohne grössere Fehler über 60 Minuten durchziehen können, sind sie fast nicht zu knacken. Dass es die Zürcher trotzdem zwei Mal knackten, war aus ihrer Sicht auch mit etwas Glück verbunden. Beim Ausgleichstreffer zum 1:1 in der 35. Minute sass Samuel Erni gerade auf der Strafbank. Die Langnauer verteidigten sich zu Viert gegen fünf Zürcher, und sie hatten die Sache recht gut im Griff. Doch dann prallte ein Befreiungsschlag an einem eigenen Spieler ab, der Puck fand den weg zu Pius Suter, der gleich mehrmals, und zuletzt erfolgreich abschliessen konnte. Und beim späten 2:2, wurde zuerst Yannick Blaser unglücklich getroffen und lag mit Schmerzen am Boden. Die Zürcher, die zu diesem Zeitpunkt ohne Torhüter spielten, agierten dann in ihrer offensiven Zone in doppelter Überzahl.

Doch die Langnauer hatten nicht nur Pech, sondern auch viel Glück. Mit Glück erzielte Claudio Cadonau in der 38. Minute postwendend den erneuten Führungstreffer für seine Mannschaft. Sein Schuss von der blauen Linie, der den Weg zum Tor sonst nicht gefunden hätte, wurde vom Oberschenkel des Zürcher Topscorers Garrett Roe unglücklich ins eigene Tor abgelenkt. Zudem beklagten die Gastgeber drei Schüsse an die Torumrandung.


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ZSC Lions - SCL Tigers 2:3 (0:1, 1:1, 1:0)

Hallenstadion Zürich. X'XXX Zuschauer. SR: Lemelin/Hungerbühler, Altmann/Bürgi. Tore: 11. Pesonen, Huguenin, Maxwell) 0:1. 35. Suter (Ausschluss Erni) 1:1. 38. Cadonau 1:2. 60. (59.00) Krüger (Bodenmann, Geering) 2:2. 63. Maxwell (Pesonen) 2:3. Strafen: 3-mal zwei Minuten + 1-mal 10 Minuten (Hollenstein, Bandenchck) gegen die ZSC Lions. 4-mal zwei Minuten gegen die SCL Tigers.

ZSC Lions: Ortio; Marti, Noreau; Geering, Blindenbacher; P. Baltisberger, Trutmann; Sutter; Wick, Roe, Suter; Bodenmann, Prassl, Hollenstein; Diem, Krüger, Sigrist; Pedretti, Schäppi, C. Baltisberger; Simic.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Cadonau; Lardi, Erni; Blaser, Schilt; Huguenin; Pesonen, Maxwell, Schmutz; Earl, Gagnon, Berger; Neukom, Diem, Kuonen; Sturny, In-Albon, Rüegsegger.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne berni (abwesend), Pettersson, Guntern (beide überzählig). SCL Tigers ohne Dostoinov, Glauser (beide verletzt), DiDomenico, Elo (beide überzählig), Melnalksnis, Andersons, Bircher, Grossniklaus (alle Partnerteams). 49. Pfostenschuss Bodenmann. ZSC Lions von 57.50 bis 59.00 ohne Torhüter.